Zur gestrigen Expertenanhörung im Sozialausschuss erklärt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:

 „Die auf Antrag der AfD durchgeführte Anhörung ließ wieder einmal deutlich werden, dass gehörlose Menschen in MV im Alltag und im Berufsleben mit vielen Hindernissen zu kämpfen haben. Gegen viele der von den betroffenen Personen geschilderten Probleme lässt sich aber etwas unternehmen, die Politik muss nur endlich handeln und für die Anliegen dieser Menschen sensibilisiert werden.

Eine große Hilfe wäre es laut dem Gehörlosenverband bereits, wenn man endlich das sogenannte Teilhabegeld beziehungsweise das Gehörlosengeld für Mecklenburg-Vorpommern umsetzt. Wir von der AfD haben als einzige Fraktion während den Haushaltsverhandlungen ein Landesgehörlosengeld für Mecklenburg-Vorpommern gefordert und somit der Bitte dieser Interessengruppe entsprochen. Dieses wurde von den anderen Fraktionen abgelehnt. Während der Anhörung erhielten wir von den Betroffenen hingegen viel Zustimmung für unser Bemühen.

Gehörlose Menschen haben logischerweise Kosten, die andere nicht haben. Wer am gesellschaftlichen Leben teilhaben möchte, der muss oft weite Wege auf sich nehmen, da Behörden abgewandert sind. Hilfsmaterialien werden zwingend benötigt und die Stromkosten sind aufgrund spezieller Warnanlagen höher. Zuletzt ist für diese Personengruppe auch die Weiterbildung erschwert.

Der Dolmetscherdienst für Gehörlose in Mecklenburg-Vorpommern stellte zudem fest, dass in Mecklenburg-Vorpommern etwa 1000 gehörlose Personen wohnen, auf die lediglich 23 Gebärdensprachdolmetscher kommen. Besonders fehlende Ausbildungsmöglichkeiten für Gebärdensprachdolmetscher sind ursächlich für dieses Problem. Sie verfügen über keinen Bereitschaftsdienst und Notfälle sind zudem nicht abgesichert. Der Dolmetscherdienst wird leider nur im begrenzten Maße gefördert. Auch die SELBSTHILFE M-V e. V. konstatiert, dass uns andere Bundesländer in Sachen Unterstützungsangebote voraus sind. Es braucht ganz klar kommunikative Barrierefreiheit, bei Behördengängen braucht es Dolmetscher, auch bei der Digitalisierung gibt es Mankos.“