Das Ministerium hat 690 neue Lehrkräfte eingestellt, das sind 33 mehr als im letzten Jahr. Ministerin Oldenburg spricht von einer erfreulichen Entwicklung. Doch die Zahl der grundständig ausgebildeten Lehrer hat sich sogar verringert, während die Anzahl der Schüler laut Pressemitteilung zum Schuljahresbeginn um 2000 gestiegen ist. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„690 neue Lehrkräfte sind noch nicht die versprochenen tausend neuen Lehrer, zumal sich die Seiteneinsteigerquote mit 32% im Vergleich zum letzten Jahr (20%) deutlich erhöht hat.
225 Seiteneinsteiger, die erst noch qualifiziert werden müssen. Zur Euphorie besteht also kein Anlass, denn fernab von Zahlenakrobatik hat das Land im Gegensatz zum Schuljahr 2021/2022 deutlich weniger grundständig ausgebildete Lehrer eingestellt (2021 = 526, 2022 =465), während die Anzahl der Schüler sogar gestiegen ist.

Wichtig ist daher, dass der Lehrerberuf wieder attraktiver wird und sich besonders gute Abiturienten für ein Lehramtsstudium entschließen. Das wird geschehen, wenn die Lehrer von unterrichtsfremden Aufgaben und bürokratischem Aufwand befreit werden, wie die weitgehend gescheiterte Inklusionskampagne und die Corona-Maßregelungspolitik. Diese führten neben den üblichen Herausforderungen bei allzu vielen Lehrern zu einem Erschöpfungssyndrom, das den immens hohen Krankenstand und die Frühverrentung in den Kollegien erklärt.

Der Lehrermangel und der damit verbundene Unterrichtsausfall sind ohne die Seiteneinsteiger vorerst nicht in den Griff zu bekommen. Dennoch muss es das oberste Ziel der Landesregierung sein, mehr grundständig ausgebildete Lehrer zu rekrutieren und die hohen Abbrecherquoten für Lehramtsstudenten an den Unis in Rostock und Greifswald zu senken. Neben einer notwendigen Änderung des Lehrerbildungsgesetzes liegt der Schlüssel für gut ausgebildete Fachpädagogen außerdem in der Gründung einer pädagogischen Hochschule, wie sie die AfD – Fraktion schon in den Haushaltsberatungen forderte.“

Redaktioneller Hinweis:

Zahlen vom letzten Jahr aus der Pressemitteilung 149-21 vom 3. August 2021