Zur 17. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:

 „Die Coronathematik überschattet den gesamten Gesundheitssektor und legt gleichzeitig die Probleme offen, welche seit Jahren unangetastet bleiben. Sich auf den ‚Corona-Herbst‘ zu fixieren, während andere Länder einen deutlich entspannteren Umgang mit Corona pflegen, verstellt den Blick auf dringend notwendige Reformen im Gesundheitsbereich.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird eine der Kernaufgaben in den kommenden Jahren. Fragen zum Datenschutz, Barrierefreiheit und der grundsätzlichen digitalen Zugänglichkeit für Patienten und Gesundheitsdienstleister sind ungeklärt. Mecklenburg-Vorpommern hat als Flächenland und dem hinkenden Breitbandausbau eine ganz eigene Problematik, deren Lösung nicht per Knopfdruck erscheint. Telemedizin ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Vor dem Hintergrund vieler Landarztpraxisschließungen mangels Nachwuchses und dem demographischen Wandel ist die vielgepriesene Digitalisierung nur helfende Hand, aber kein Ersatz für den Arzt.

Die Finanzierung und der personelle Erhalt von Krankenhäusern ist eine weitere Baustelle für unser Land. Die Debatten um Geburten- und Kinderstationen sind zukunftsweisend. Dass die Kinder wichtig sind, ist leider eine späte Erkenntnis. Durch die Corona-Einschränkungen haben sie durch mangelnde Bewegung körperlich und durch fehlende Kontakte psychisch gelitten. Wollen wir hoffen, dass das keine Luftblasen bleiben. Angesichts der Lage der Kinder- und Jugendmedizin in Rostock ist fraglich, ob sich das Uniklinikum mit der Südstadtklinik einig wird. Solange das Wissenschaftsministerium unter Bettina Martin kein Machtwort spricht, geht der Streit zulasten der Kinder und Jugendlichen, welche auf eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung angewiesen sind.

Es ist eine Farce, zu glauben bei dem Fachkräftemangel, man könne im normalen Betrieb nebenbei die Digitalisierung umsetzen. Dazu braucht es zusätzliche Personalkapazitäten, die in IT geschult sind. Ansonsten dauert es weitere Jahre.“