Anlässlich des morgigen bundesweiten Kita-Streiks erklärt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:

„Zurecht streiken Erzieher morgen für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Qualität bei der Kinderbetreuung. Die beitragsfreie Kita hat eben nicht dazu geführt, dass Erziehern und Kindern geholfen wird – sie ist und war ein Wahlkampfgeschenk der SPD zulasten der eigenen Bürger. Die 160 Millionen Euro Bundesmittel flossen sonst wohin, nur nicht in die Qualität der Kita. Die SPD hat sich nur darauf beschränkt, die Beitragsfreiheit einzuführen – und dass, obwohl in dem 11-Punkte-Bundesprogramm 10 die Qualitätssteigerung der Betreuung umfassen. In der vergangenen Legislaturperiode hat Sozialministerin Drese versprochen, dass die Betreuungsqualität verbessert werden würde. Geschehen ist nichts! Der Gewinner? Die SPD. Der Verlierer? Kita-Träger, Kinder, Angestellte und Eltern. Regierungslinie? Offenbar getreu dem Motto ‚Es wird schon werden‘.

Problematisch ist und wird der Ersatzbedarf an Fachkräften. Woher sollen diese kommen? Der altersbedingte Abgang kann durch die erwarteten Neuzugänge nicht kompensiert werden. Das Land stürzt in eine prekäre Betreuungslage hinein. Wo bleiben die Anwerbeoffensiven für Erzieher, wo die Anreize? Die Vergütung liegt im Lohnkeller und die Landesregierung rechnet sich den Betreuungsschlüssel schön. Auszubildende als Fachkräfte einzustufen und damit die Zahlen besser dastehen zu lassen, ist Betrug.

Wir fordern die Landesregierung auf, endlich schonungslos die Betreuungssituation offenzulegen. Junge Erzieher wollen Kitaeinrichtungen mit gemischter Altersstruktur, sie wollen eine faire Bezahlung mit fairen Arbeitsbedingungen. Tarifbindung im ländlichen Raum muss eine Selbstverständlichkeit sein. Wir brauchen jetzt eine Anwerbeoffensive, um junge Bürger für den Erzieherberuf zu begeistern. Erzieher brauchen eine trägerübergreifende, finanzielle Anerkennung der Arbeitserfahrung, der Dienstzeit und Ausbildung. Der Personalbedarf muss an die notwendige mittelbare pädagogische Arbeitszeit und die Bedarfsplanung für Leitungstätigkeit dahingehend angepasst werden, dass mehr verfügbare Arbeitszeit für Qualitätsmanagement und Konzeptionsentwicklung zur Verfügung steht.“