Bildungsministerin Oldenburg gibt sich im Bildungsausschuss allzu sicher: Für die ukrainischen Flüchtlingskinder ist an den Schulen des Landes umfassend gesorgt; man hätte dank erprobter Strukturen und ausreichender Lehrkräfte für Deutsch als Fremdsprache (DaZ) alles im Griff. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Wenn gegenwärtig nur etwa 300 Kinder an unseren Schulen eingetroffen sind, fällt es leicht mitzuteilen, das Ministerium hätte für alles gesorgt, der Schulbetrieb laufe in Kombination von Sprachausbildung, Fachunterricht und Nutzung der digitalen ukrainischen Angebote rund.

Ja, gerade noch! Aber es werden absehbar viel, viel mehr ukrainische Kinder aufzufangen sein, von einem Schulsystem, dessen Lehrer und Schüler durch Herausforderungen der Pandemiezeit erschöpft sind und nicht über die Ressourcen verfügen, die es für einen solchen Kraftakt bräuchte.

Denn die wahre Anzahl der zu beschulenden Kinder wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wenn die hier lebenden ukrainischen Kinder registriert sind und auf die Schulen verteilt werden müssen. Die eindringliche Warnung der Lehrergewerkschaft GEW, dass diese Ressourcen für eine Beschulung im regulären System aktuell nicht vorhanden seien, wischte das Bildungsministerium vom Tisch.

Während die Bildungsministerin Oldenburg diesen Vorschlag also brüsk zurückwies, teilen wir die Bedenken absolut und meinen, die ukrainischen Kinder sollten für sich nach ukrainischen Vorstellungen unterrichtet werden.

Denn insbesondere eine große Anzahl von ukrainischen Schülern würde unser Bildungssystem überlasten, das ohnehin durch die Pandemie und den eklatanten Lehrermangel schwer angeschlagen ist. Zudem darf die Beschulung der deutschen Kinder nicht unter einer Zuweisung von ukrainischen Kindern leiden. Denn auch sie haben durch den Unterrichtsausfall und den mehr oder weniger gelungenen Distanzunterricht erhebliche Defizite vorzuweisen, die es aufzuholen gilt.“