Zur Pressemitteilung des Bildungsministeriums zum Start ins neue Schuljahr und zu den Einschulungsfeiern erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

 „Kennzeichnend für das Ministerium ist deplatziertes Eigenlob. In den Verlautbarungen klingt es, als stünde es um Schule und Bildungspolitik im Land bestens. Tatsächlich aber kontrastiert der beständige Jubel mit den gravierenden Problemen, die Unterricht und Erziehung seit Jahren bestimmen. Schule darf nicht nur Lernstoff vermitteln, sondern muss Kinder und Jugendliche auch zur Leistungsbereitschaft motivieren, sie an klare Regeln und Normen gewöhnen und ihnen Orientierung geben. Lehrer brauchen dazu Rückhalt und müssen ihre Autorität durchsetzen können.

Wir fordern eine grundsätzliche Revision der veralteten Pädagogik und Didaktik, die auf einem fragwürdigen Menschenbild basiert. Guter Unterricht misst sich nicht zuerst an Schlagworten wie ‚Demokratieerziehung‘, sondern an den Fähigkeiten, die er vermittelt. Demokratische Erziehung darf nicht mit ideologischer Indoktrinierung verwechselt werden. Schüler brauchen vielmehr eine solide Wissensbasis, Orientierung, Haltung und Charakter – und eine kritisch reflektierende Urteilskraft, die sie zu mündigen Persönlichkeiten macht. Genau dieser Weg sollte mit Beginn des neuen Schuljahres endlich eingeschlagen werden.

Der Lehrermangel verhindert nach wie vor eine qualitativ verlässliche Unterrichtsversorgung. Seiteneinsteiger, Hilfskräfte und die in Hochglanz beworbene ‚Digitale Landesschule‘ ersetzen keine gut ausgebildeten und motivierten Fachlehrkräfte. Richtig ist, dass künftig mehr Stunden in Deutsch, Mathematik und Englisch vorgesehen sind. Doch entscheidend ist nicht die Zahl der Stunden, sondern ihre Qualität. Die Leistungen der Schüler sinken seit Jahren – sowohl beim Lesen und Schreiben als auch beim Rechnen. Ausbilder beklagen das sinkende Niveau von Realschulabsolventen, Hochschullehrer das mangelnde Rüstzeug vieler Abiturienten.

Auch die Gymnasien haben ihre Profilierung eingebüßt. Dem Elternwunsch statt der Eignung folgend sind sie zu einer Art neuer Gesamtschule geworden, während die Regionalschule zur Resteschule degradiert wird. Von einem qualifizierten Nebeneinander kann keine Rede mehr sein. Regionalschulen kämpfen mit massiven Disziplinproblemen, zunehmender Gewalt, Drogen und einer wachsenden Zahl von Migrantenkindern, deren Beschulung angesichts der Sprachdefizite und kulturellen Konflikte enorme Anstrengungen erfordert. Unter diesen Bedingungen erweist sich die seit Jahren betriebene Inklusionskampagne als Irrweg. Die Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen müssen erhalten bleiben, denn sie sind die eigentlichen Orte, an denen Inklusion gelingen kann.“