Laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion nahmen für den Vorbereitungsdienst im ländlichen Raum 2023 lediglich sieben Referendare, im Jahr 2024 vier Referendare und im Jahr 2025 dann elf Referendare den Zuschlag in Anspruch, obwohl das Bildungsministerium an zwei Terminen im Jahr jeweils 35 Schulen auflistet, die aufgrund des Lehrermangels zuschlagsberechtigt waren. Die Quote für die angekündigten Zuschüsse für MINT-Lehrer, die ebenfalls den Mangel an Unterricht in den Naturwissenschaften kompensieren sollten, beläuft sich in zwei Jahren auf gerade einmal 5 Lehrkräfte, die von diesem Zuschlag Gebrauch gemacht haben. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Enrico Schult:

 „Viel Getöse, wenig Ertrag – Oldenburgs Kampagnen zur Verbesserung der Unterrichtabsicherung im ländlichen Raum und im MINT-Bereich scheitern auf ganzer Linie. In zwei Jahren nimmt gerade mal eine Handvoll Lehrer den Zuschuss für MINT-Fächer in Anspruch und auch die Zahl der bezuschussten Referendare im ländlichen Raum bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Es ist höchste Zeit, diese wirkungslosen Förderungen auf den Prüfstand zu stellen, den Eltern reinen Wein einzuschenken und klarzustellen, dass man mit seipnem Latein am Ende ist, anstatt immer neue Nebelkerzen zur Bewältigung des Lehrermangels zu zünden.

Zu Beginn des neuen Schuljahres sind hunderte Lehrerstellen unbesetzt. Insbesondere der ländliche Raum und der MINT-Bereich sind in den Schulen von massivem Unterrichtsausfall betroffen, der durch die Improvisation mit der Digitalen Landesschule nicht im Geringsten kompensiert werden kann. Die vollmundig versprochenen Förderungen des Bildungsministeriums zur Behebung dieser Fachkräftelücke geraten indes zum Rohrkrepierer.

Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern werden inzwischen überdurchschnittlich gut bezahlt und sind bereits im Referendariat verbeamtet, aber dennoch entscheiden sich zu wenige leistungsstarke Absolventen für diesen Beruf. Der Grund liegt nicht im Geld, sondern in der Realität an unseren Schulen. Sprachprobleme durch massiven Migrationsdruck, damit einhergehende kulturelle Konflikte, wachsende Respektlosigkeit und eine deutlich steigende Gewalt gegenüber Lehrkräften prägen den Alltag. Diese Probleme muss die Landesregierung endlich beherzt angehen, um die Attraktivität des Lehrerberufs wieder zu steigern. Mit nur immer mehr Geld wird man den Bildungsnotstand nicht beseitigen können.“