Mit Beginn des neuen Schuljahres fehlen in Mecklenburg-Vorpommern erneut hunderte Lehrkräfte. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Dass zu Schuljahresbeginn eine so hohe Zahl an Lehrerstellen unbesetzt bleibt, ist alarmierend. Es zeigt einmal mehr, dass die Bildungspolitik der Landesregierung seit Jahren versagt. Wenn der Landesschülerrat nun meint, der Lehrerberuf sei schlicht nicht attraktiv genug, ist das eine allzu pauschale Erklärung. Gerade Schülervertreter müssten es aus eigener Anschauung besser wissen.
Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern werden inzwischen überdurchschnittlich gut bezahlt und sind bereits im Referendariat verbeamtet, aber dennoch entscheiden sich zu wenige leistungsstarke Absolventen für diesen Beruf. Der Grund liegt nicht im Geld, sondern in der Realität an unseren Schulen. Mit den bunt-romantischen Werbebildern auf dem Stellenportal des Bildungsministeriums (www.lehrer-in-mv.de) hat diese Realität nichts gemein.
Besonders die nichtgymnasialen Schularten sind zunehmend zu Problemfeldern geworden: Sprachprobleme durch massiven Migrationsdruck, damit einhergehende kulturelle Konflikte, wachsende Respektlosigkeit und eine deutlich steigende Gewalt auch gegen Lehrkräfte prägen den Alltag. Wer nicht über natürliche Autorität und Durchsetzungsfähigkeit verfügt, gerät schnell in persönliche Krisen, erkrankt psychisch oder reduziert seine Stundenzahl.
Der enorme Krankenstand von durchschnittlich sechs Wochen pro Lehrkraft spricht Bände. Die vom Bildungsministerium betriebene Schönfärberei eines vermeintlich idyllischen Lehrerlebens ist weltfremd und wirkt unfreiwillig bitter-komisch.
Um den Lehrerberuf wieder attraktiv zu machen, bedarf es weit mehr als die immer wieder beschworenen ‚Entlastungen‘. Es braucht eine konsequente Kurskorrektur: Weg von einer überholten Pädagogik, die auf einem fragwürdigen Menschenbild fußt. Schule muss endlich wieder für Wissens- und Könnensvermittlung stehen und für die Erziehung zu Haltung und Persönlichkeit. Auch Affekt- und Impulskontrolle wollen erlernt und gefestigt werden. Dafür braucht es klare Regeln, verbindliche Normen und vor allem Respekt gegenüber den Lehrkräften. Nur so kann Unterricht wieder spannend, motivierend und sinnstiftend werden, für Schüler wie für Lehrer.“