Zum Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag bezieht der umweltpolitische Sprecher Thore Stein Stellung:
„Dass der Internationale Gerichtshof (IGH) eine – Zitat – „saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt“ zum Menschenrecht verklärte und damit ein völkerrechtlicher Titel konstruiert ist, kritisieren wir politisch auf das Schärfste!
Das Völkerrecht beruht auf unstreitig wichtigen Rechtsmaterien wie Kriegsrecht und leistet darin bis heute wichtige Dienste. Dagegen dokumentiert die aktuelle Entscheidung des IGH ein übertriebenes Ausgreifen des Völkerrechts auf die Materien Umwelt und Klima. In Zukunft kann höchstrichterliche Entscheidung erzwingen, dass linke umweltpolitische Agenden umgesetzt werden müssen. Das wird langfristig weder dem Klima noch dem Ansehen von Rechtsprechung nützen, absehbar aber die Weltuntergangshysterie befeuern.
International gültig bedeutet, dass dieses Urteil bis in unsere Heimat nachhallen und sich auswirken wird. Konkret sind zukünftig in Mecklenburg-Vorpommern Klagen nicht mehr ausgeschlossen, um Vorhaben wie Wiedervernässung, Aufforstung und Extensivierung der Landwirtschaft durchzusetzen – ab sofort mit der zweifelhaften Auslegung des Völkerrechts im Rücken.“