Laut Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion sind die Studentenzahlen in den klassischen IT-Studiengängen an den Hochschulen des Landes in den letzten fünf Jahren teils um weit über 30 Prozent zurückgegangen. So sank der Anteil an Masterstudenten für Informatik an der Universität Rostock von 152 in 2020/21 auf 102 in 2024/25, ein Rückgang von knapp 33 Prozent; der Frauenanteil sank um rund 35 Prozent. An der Hochschule Stralsund sank der Anteil der Bachelorstudenten für IT-Sicherheit und Mobile Systeme um 37,5 Prozent von 112 in 2020/21 auf 70 in 2024/25. Dazu erklärt der hochschulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Paul Timm:
„Rot-Rot spricht gern von der Digitalisierung als Zukunftsstrategie, doch ohne eigenen Nachwuchs wird daraus ein Papiertiger. Die Personalausstattung in den IT-Fakultäten ist gut, die Professuren sind besetzt und meist unbefristet. Trotzdem gehen die Studentenzahlen zurück. Die entscheidende Frage ist: Warum? Liegt es am Ruf unserer Universitäten, an der technischen Ausstattung, an der Infrastruktur der Hochschulen und Universitätsstädte oder an den mangelnden Perspektiven im Land? Die Landesregierung muss ernsthaft untersuchen, warum Mecklenburg-Vorpommern seine jungen Fachkräfte in diesem wichtigen Bereich verliert.
Digitalisierung ist die Zukunft für Mecklenburg-Vorpommern. Ohne gut ausgebildete Fachkräfte wird es jedoch keine digitale Verwaltung, keine innovativen Unternehmen und keine funktionierende IT-Infrastruktur geben. Wer eine Digitalstrategie ausruft, muss auch sicherstellen, dass ausreichend Fachkräfte im Land ausgebildet werden und hier eine Perspektive sehen. Sonst bleibt die Digitalisierung nichts weiter als eine leere Überschrift in einer Regierungsbroschüre und leere Hörsäle.
Es reicht nicht, auf auswärtige Fachkräfte zu hoffen, wenn gleichzeitig immer weniger junge Menschen in Mecklenburg-Vorpommern den Weg in die IT-Berufe finden. Digitalisierung ohne den eigenen Nachwuchs wird nicht funktionieren, und wer die Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns sichern will, muss heute mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme beginnen.“
Redaktioneller Hinweis:
Kleine Anfrage des Abgeordneten Paul Timm und Antwort der Landesregierung: Kleine Anfrage des Abgeordneten Paul Timm und Antwort der Landesregierung Drs08-4975