Das Bildungsministerium befürwortet und verstärkt politische Bildung im jungen Schulalter, indem es jüngste Schüler mit der KZ-Thematik konfrontiert. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Die AfD-Fraktion begrüßt grundsätzlich die schulische Vermittlung demokratischer Werte und Kompetenzen. Eine lebendige Demokratie setzt mündige Bürger voraus, und dazu gehört es, dass junge Menschen altersgerecht an politische Teilhabe herangeführt werden. Was jedoch derzeit unter dem Etikett ‚Demokratiebildung‘ an einigen Schulen unseres Landes geschieht, wirft pädagogische und politische Fragen auf.

Wie der aktuelle Fall der Theodor-Körner-Grundschule in Wöbbelin zeigt, werden bereits Schüler der ersten Klassenstufe in umfangreiche Projekte zur NS-Zeit eingebunden. In dem Unterrichtsprojekt, das von Bildungsministerin Oldenburg (Linke) mit Fördermitteln ausgezeichnet wurde, standen Themen wie Konzentrationslager, Nazi-Verbrechen und Gedenkstättenarbeit im Fokus – bereits bei Kindern im Grundschulalter.

Wir halten es für fachlich und entwicklungspsychologisch fragwürdig, wenn der Einstieg in Demokratiebildung über eine konfrontative Darstellung menschlicher Grausamkeit erfolgen soll. Historische Komplexität ist von Kindern dieses Alters nicht zu durchdringen. Sinnvoller erscheint uns eine positive und altersgerechte Identifikation mit demokratischen Werten – etwa durch schulische Mitbestimmung, Klassenräte oder lokale Demokratieprojekte. Eine instrumentalisierte Läuterung durch Schock lehnen wir ab.

Besonders bedenklich ist, dass die Landesregierung im gleichen Atemzug mit Nachdruck Maßnahmen gegen Schüler unterstützt, die mutmaßlich durch unangemessenes Verhalten bei Gedenkstättenbesuchen auffielen, wie der überzogene Schulverweis zweier Greifswalder Jugendlicher zeigt. Pädagogisches Augenmaß scheint zunehmend durch ideologischen Übereifer ersetzt zu werden.

Wir fordern das Bildungsministerium auf, Demokratiebildung ideologiefrei, kindgerecht und pädagogisch fundiert zu gestalten – ohne Indoktrination, ohne politische Instrumentalisierung und mit Sensibilität für Angemessenheit.“