Die AfD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern sieht sich durch aktuelle Äußerungen aus dem Philologenverband und der Rektorenkonferenz in ihrer langjährigen Kritik am Bildungsniveau bestätigt. Zur aktuellen Diskussion um die Aussagekraft des Abiturs erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Enrico Schult:
„Wenn Spitzenvertreter des Philologenverbands und Universitätsrektoren öffentlich beklagen, dass selbst Abiturienten mit Bestnoten zunehmend auf Vorkurse und Brückenkollegs angewiesen sind, um studierfähig zu sein, dann ist das ein alarmierendes Signal, auch für Mecklenburg-Vorpommern.
Die Entwicklung ist keineswegs überraschend. Seit Jahren beobachten wir eine schleichende Reduzierung der Anforderungen im Abitur, getrieben von der politischen Illusion, möglichst viele junge Menschen zum höchsten Schulabschluss zu führen. Was gut gemeint war, ist in der Realität ein Irrweg. Das Abitur wird inflationiert, seine Aussagekraft geschwächt, und für Universitäten wie Ausbildungsbetriebe stellt es zunehmend einen ungedeckten Scheck dar.
Dass Universitäten inzwischen gezwungen sind, grundlegende Kompetenzen in Sprache, Methodik und Selbstorganisation eigens in Brückenkursen nachzuschulen, dokumentiert das Scheitern bildungspolitischer Leitlinien.
Besonders fatal ist, dass die rot-rote Landesregierung mit dem geplanten Lehrkräftebildungsgesetz sogar die Ausbildung von Gymnasiallehrern abschaffen wird. Ein Einheitslehrer für alle Bildungsgänge bedeutet nichts anderes als die weitere Nivellierung des bewährten gegliederten Bildungssystems. Statt Differenzierung nach Begabung und Leistung herrscht Gleichmacherei, zu Lasten der Qualität.
Die AfD-Fraktion hatte in einem eigenen Gesetzentwurf eine moderate Anhebung der Zugangsbedingungen zum Gymnasium vorgeschlagen. So wären den Regionalschulen wieder bessere Schüler erhalten geblieben, was das Niveau der Mittleren Reife ebenso gestärkt hätte wie jenes des Abiturs. Gleichzeitig ließe das geeignetere Absolventen für die berufliche Ausbildung erwarten – ein wichtiger Beitrag gegen den Fachkräftemangel.
Die Bildungspolitik in unserem Land braucht keine Schönfärberei, sondern Ehrlichkeit, Mut zur Differenzierung und die Rückbesinnung auf Leistung, Anspruch und Qualität. Nur so können wir den jungen Menschen wirkliche Zukunftsperspektiven eröffnen.“
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