Die GEW beklagt, dass die Belastung in den Schulen zu hoch sei. Die Arbeitsbedingen müssten sich verbessern, u. a. über Anrechnungen für Zusatzaufgaben. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Symptomatisch, dass es mit Blick auf die Schulen vordergründig immer zuerst um Überlastungen geht. Auf Beifall darf hoffen, wer zu hohe Anforderungen beklagt: Schüler gelten als ebenso überfordert wie ihre Lehrer. Salomonisch wird dann gefordert, die Bedingungen zu verbessern.

Selbstverständlich sind Lehrkräfte überfordert, wenn sie alle Probleme regulieren sollen, die die Gesellschaft in die Schule trägt. Und selbstverständlich bedürfen zusätzliche Aufgaben wie Mentorentätigkeit einer Kompensation. Solch rein quantitative Regelungen dürften nicht schwierig sein, nur scheitert es an den Ressourcen, vor allem am Lehrermangel.

Der wäre am ehesten zu beheben, wenn Schule prinzipiell neu gedacht würde, wenn sie also nicht primär als latenter Krisen- und Problemfall verstanden würde, sondern wieder als eine Chance, die der Gesellschaft und Nation Impulse verleiht. Weshalb eigentlich ist die Institution, von der Kinder und Jugendliche biografisch am entscheidendsten geprägt werden, seit Jahrzehnten der Ort größter Kümmernisse und gerade nicht des mut- und freudvollen Aufbruchs?

Anstatt immer nur über Entlastungen nachzudenken, sollte man Herausforderungen wagen. Durchaus im Sinne gesunder Reduktion:

Zurück zu gutem Unterricht, und zwar über so substantielle wie interessante Inhalte, Wiederentdeckung sinngebender und motivierender Erziehung statt phrasenlastiger politischer Bildung, mehr lebendige Vorbildwirkung, motivierende Anregung und Orientierung, mehr Praxis, mehr Entdeckung und das Ermöglichen von echten Erlebnissen und damit verbundener Bewährung als inszenierte Projekte hinter Glas. Solange über die Schule ein Klagelied angestimmt wird, als wäre sie ein Altersheim, in dem allen die Kräfte schwinden, wird nichts besser. Mehr Lust zu Mumm und Aufbruch! Nur lässt sich der vorm Hintergrund einer festgefahrenen Bildungspolitik schwer vorstellen. Zuerst also die Politik ändern, dann schöpfen die Schulen Hoffnung.“