Zur heutigen Sitzung und den zwei öffentlichen Zeugenvernehmungen im 1. Parlamentarischen Untersuchungsausschuss NSU II / Rechtsextremismus erklärt der Obmann der AfD-Fraktion, Paul Timm:

 „Die Zeugen haben sich heute ein mehr als unwürdiges Schauspiel geleistet. Insbesondere der erste Zeuge, Heinz Fromm als ehemaliger Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz und SPD-Mitglied, antwortete verschlossen in der öffentlichen Anhörung. Er verwies fortwährend auf den vorliegenden SEK-Bericht und las teilweise Passagen aus dem Bericht vor, anstatt auf Fragen zu seiner eigenen Wahrnehmung zu antworten.

Noch verwunderlicher erscheint die Tatsache, dass das damalige CDU-geführte Innenministerium an einer Aufklärung der damaligen Probleme bei den Sondereinsatzkräften der Polizei interessiert gewesen schien. Schließlich berief Innenminister a. D., Lorenz Caffier, eine Kommission, die die Vorgänge im SEK aufklären sollte. Gleichzeitig mauerte das damals ebenfalls CDU-geführte Justizministerium und verhinderte, dass die Staatsanwaltschaft, die ja dem Justizministerium untersteht, wichtige Akten lieferte und Auskünfte erteilte.

Öffentliche Zeugenvernehmungen sind ein hohes Gut, da die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse an einer Aufklärung der Missstände hat. Durch einen ständigen Verweis auf den Bericht, der eben jener interessierten Öffentlichkeit nicht vor liegt, wurde dieses Aufklärungsinteresse konterkariert. Es ist schon lange nicht mehr verwunderlich, wenn die Bevölkerung das Vertrauen in staatliche Institutionen bei so einem Schauspiel verliert.“