Das neue Lehrerbildungsgesetz soll den Lehrermangel beheben. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion. Enrico Schult:
„Das neue Lehrerbildungsgesetz versucht den so desaströsen wie bereits langfristig absehbaren Lehrermangel zu verwalten, indem es die Zugangsbedingungen für den Lehrerberuf improvisierend senkt, Seiteneinstige ermöglicht und dabei die Professionalisierung des Lehramtes gefährdet.
Wenn 70 Prozent der Lehrerstudenten nicht in der Schule ankommen, sondern das Studium abbrechen oder wechseln, liegt das primär an der mangelnden Attraktivität des einst wertgeschätzten Lehrerberufes. Enormer Krankenstand, etwa sechs Wochen pro Jahr sowie Flucht in Teilzeit und Frühverrentung sind das Ergebnis eines allgemeinen Verschleißes, der strukturell bedingt ist – zu große Klassen, diese wegen Migration und Inklusion zu heterogen, die Pflichtstundenzahl der Lehrkräfte aber mit 27 Wochenstunden zu hoch. Hinzu kommen die Lasten nichtunterrichtlicher Tätigkeit und der Sitzungsdruck an Nachmittagen. Zu viele junge Menschen wollen sich das nicht antun.
Wenn jetzt fachliche Studieninhalte zugunsten von Fachdidaktik reduziert werden sollen, ist das grundsätzlich richtig, nur gilt es kritisch zu prüfen, ob die gegenwärtige Didaktik und Methodik in Ergebnis höchst fragwürdiger ‚Bildungsforschung‘ nicht eben genau jene falschen Tendenzen fortsetzen, die in ein tiefes Bildungsdefizit führten, so wie es alle maßgeblichen Tests und Studien ausweisen.
Bildung bedarf substantieller Inhalte und muss endlich wieder mit einer Erziehung und Motivation zur Leistungsbereitschaft und Selbstüberwindung einhergehen. Auf einen allseitigen Mangel mit Reduzierungen zu reagieren, das erscheint problematisch.
Verbesserte Bildung und Erziehung sollten in Ergebnis grundsätzlicher Revision von einem realistischeren Menschen- und Absolventenbild ausgehen, wieder auf eine konsequente Dreigliederung der Schule setzen und dabei insbesondere die Regionalschule und die Mittlere Reife aufwerten.“