Die FDP-Abgeordnete Sabine Enseleit forderte über die „Schweriner Volkszeitung“ und den „Nordkurier“ den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf, seine Gender-Sprach-Praxis dringend zu überdenken. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Jetzt, da der Rat für deutsche Rechtschreibung mit seiner couragierten Entscheidung vom 14. Juli konsequent blieb und sich abermals einer in den Sprachgebrauch eingreifenden Ideologisierung widersetzte, folgt auch die FDP dem Trend, das Gendern aus dem amtlichen Sprachgebrauch herauszuhalten. In Schleswig-Holstein, Bayern und vor allem Sachsen ist das längst geregelt.
Als die AfD-Fraktion bereits im Dezember 2022 einen klaren Antrag für Kommunikation in regelkonformer Sprache eingebracht hatte und damit in Ministerien und Schulen das Gendern konsequent unterbinden wollte, stimmte die FDP-Fraktion allerdings dezidiert dagegen.
Frau Enseleit, neuerdings so wacker auf Anti-Gender-Kurs, rief in ihrer damaligen Rede zwar alte FDP-Kamellen auf, etwa Hans-Dietrich Genschers Vorbehalt gegen den Begriff ‚Fräulein‘, drosch darüber hinaus aber nur Phrasen und hielt unserem Antrag entgegen, es wäre fatal zu versuchen, ‚sprachliche Entwicklung durch Gesetze und Verordnungen zu unterbinden.‘ Dem Rechtschreibrat, auf den sie sich jetzt plötzlich beruft, warf sie damals vor, er wäre ‚gerade nicht die letzte Instanz, was regelkonforme Sprache betrifft.‘
Beides falsch. Zum Glück gibt es den Rat für deutsche Rechtschreibung, zum Glück entschied er ganz konsequent genau in unserem Sinne. Und selbstverständlich braucht es mehr denn je Gesetze und Verordnungen, einer aus ideologischen Motiven betriebenen Sprachverhunzung entgegenzuwirken.
Wir werden erneut Anträge vorlegen, mit denen die Regierung in die Pflicht genommen wird, die Forderungen des Rechtschreibrates im Bereich des öffentlichen Dienstes und so auch der Schulen, Hochschulen und Universitäten endlich umzusetzen. Offenbar wird die FDP, allen voran deren medienpolitische Sprecherin, Frau Enseleit, dem dann nur zustimmen können.“