Während der Helios-Klinikum in Schwerin im ersten Quartal 2025 über fünf Millionen Euro Gewinn einfährt, gerät die Kinderklinik in Schwerin an ihre Belastungsgrenze. Pflegekräfte und Ärzte schlagen in einem offenen Brief Alarm – die Versorgung von Frühgeborenen sei kaum noch zu gewährleisten und Stationen seien unterbesetzt. Die AfD-Fraktion im Landtag Mecklenburg-Vorpommern sieht dringenden politischen Handlungsbedarf. Dazu ihr gesundheitspolitischer Sprecher, Thomas de Jesus Fernandes:

„Wenn erfahrene Pflegekräfte und Ärzte öffentlich alarmieren, dass die Versorgung von Frühgeborenen kaum noch aufrechterhalten werden kann, ist eine rote Linie überschritten. Dass in einem solchen Umfeld dennoch ein Konzerngewinn von 5,1 Millionen Euro für das erste Quartal 2025 gemeldet wird, wirft ernste Fragen auf. Das Wohl der Patienten – insbesondere der Schwächsten – darf nicht hinter Profitinteressen zurückstehen.

Bereits im Mai berichteten Medien über kurios anmutende Zustände im Helios-Klinikum – Abteilungen sollen sich nachts gegenseitig Druckerpapier gestohlen haben. Was damals noch belächelt wurde, zeigt nun seine bittere Realität: Eine überforderte Kinderklinik, schleichender Personalabbau, unterbesetzte Nachtdienste und erschöpfte Belegschaften. Betroffene Mitarbeiter sprechen von Missständen, die ein akutes Risiko für die medizinische Versorgung darstellen – nicht in der Fläche, sondern im Zentrum der Landeshauptstadt.

Das darf in einem Sozialstaat wie Mecklenburg-Vorpommern nicht länger hingenommen werden. Kliniken, die Gewinne erwirtschaften, müssen auch die Pflicht erfüllen, eine lückenlose Grundversorgung zu garantieren – und zwar mit ausgebildetem Fachpersonal, nicht mit betriebswirtschaftlichen Minimalbesetzungen.

Die AfD-Fraktion wird die Thematik für die nächstmögliche Sitzung des Sozialausschusses auf die Tagesordnung setzen lassen und fordert einen umfassenden Bericht der Landesregierung zu den Zuständen in der Schweriner Kinderklinik und zur Lage der Kinder- und Jugendmedizin im ganzen Land.“