Der neuerliche Abschluss der Zweiten Staatsprüfung für künftige Lehrer offenbart, dass die meisten neuen Lehrer am Gymnasium arbeiten wollen, während Regional- und Berufsschulen junge Kräfte fehlen. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Der gerade erfolgte Abschluss des Referendariats von angehenden Lehrkräften offenbart wiederum ein Missverhältnis. Während nur zwölf Absolventen die Befähigung für das Lehramt an Regionalschulen erwarben und allein zwei das für Berufsschulen, drängen 45 ans Gymnasium.
Genau das zeigt die problematische Asymmetrie unseres Bildungssystems: Die Regionalschule bleibt Resteschule, obwohl sie mit Blick auf Fachkräftegewinnung für Handwerk und Industrie endlich aufgewertet werden müsste; das Gymnasium hingegen fungiert als eine Art Gesamtschule, so dass dort das Niveau des Abiturs und die Gewährleistung von Studierfähigkeit in Frage stehen. Da der Elternwunsch entscheidet, bleibt das Gymnasium Fluchtpunkt, als der Ort bislang stabilerer Schulkultur.
Wir treten für die Stärkung der Regional- und Berufsschulen ein. Ihnen sollten gute befähigte Schüler erhalten bleiben, die bislang ans Gymnasium wechseln – nicht zuletzt wegen des wachsenden Migrationsdrucks und der fehllaufenden Inklusion. Verbesserte Regionalschulen böten auch Lehrern attraktivere Arbeitsbedingungen. Das mit neuem Lehrkräftebildungsgesetz angestrebte sog. Sekundarlehramt lehnen wir gerade vorm Hintergrund der Zahlen als undifferenziert ab. Statt solcher Einheitslehrer braucht es weiterhin eine spezifische Lehrerbildung für die verschiedene Schularten.“