An den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern treten viermal im Jahr Lehrer-Referendare ihren Dienst an. So auch jetzt, im August, also vor Beginn des neuen Schuljahres. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Während das Bildungsministerium jeden Dienstantritt von Referendaren aufwendig feiert, viermal im Jahr, fällt insbesondere auf, dass angehende Lehrer das Gymnasium bevorzugen, die Regionalen Schulen aber vergleichsweise meiden.
Obwohl etwa 50.500 Regionalschülern 33.800 Gymnasiasten gegenüberstehen, ist das Verhältnis der eingesetzten Lehrkräfte in etwa umgekehrt, so dass die wichtigen Regionalschulen nach wie vor am Lehrermangel leiden. Das ist fatal, bereiten sie doch direkt auf Berufsausbildungsgänge vor – als jener Zweig des Bildungssystems, der für dringend benötigte Fachkräfte am wichtigsten ist.
Pädagogen sind aber nicht immer Idealisten. Sie wissen, dass Unterricht und Erziehung am Gymnasium weniger aufwendig sind, denn nach wie vor bleiben zu wenige leistungsstarke Schüler an den Regionalschulen. Während die Gymnasien nach der Orientierungsstufe per Elternwunsch auch gegen die Schullaufbahnempfehlung geflutet werden, zulasten übrigens der von ihnen angestrebten Exzellenz, gelten Regionalschulen oftmals eher als Resteschulen, die unter Inklusion, einem hohen Migrantenanteil und Unterrichtsausfall wegen des Lehrermangels leiden. Im gleichen Zusammenhang signifikant, wenn an Berufsschulen schon seit Jahren nur eine einstellige Zahl an Referendaren einsteigt!
Genau das wollen wir ändern. Die Regionalen Schulen müssen die Basis-Schulen des Landes sein, die künftigen Handwerkern, Arbeitern und Verwaltungsangestellten ein solides Rüstzeug an bester elementarer Bildung vermitteln, während die Gymnasien endlich wieder zu echter Studierfähigkeit und akademischer Denk- und Arbeitsweise führen sollten. Deshalb legten wir einen Antrag zum leistungsorientierteren Gymnasium vor und sehen in den Regional- und Berufsschulen die gegenwärtig wichtigsten Schularten, deren Attraktivität für Schüler wie Lehrer verbessert werden muss.“
Redaktioneller Hinweis:
Anzahl der in den Pressemitteilungen des Bildungsministeriums veröffentlichten Zahlen zum Referendareinsatz: Referendareinsatz_aktuell