Zu der Ankündigung des Bildungsministeriums, unsere Azubis weiter bei Fahrt- und Unterkunftskosten zu unterstützen, erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Die Höhe der Fahrtkosten- und Unterbringungszuschüsse für unsere Berufsschüler muss unbedingt an die aktuellen Preissteigerungen angepasst werden, wollen wir die Attraktivität der dualen Berufsausbildung weiter verbessern. Denn während das Gehalt, ab wann ein Azubi einen Zuschuss beantragen darf, bereits angehoben wurde, resultiert die Höhe der Förderung noch aus den Anfangsjahren der Richtlinie, nämlich aus dem Jahr 2015. Doch allein die Spritkosten haben sich seit 2015 um über 40% erhöht. Das bestätigte mir auch die Handwerkskammer Rostock Ostmecklenburg-Vorpommern in einem persönlichen Gespräch und deshalb forderte meine Fraktion bereits bei den letzten Haushaltsverhandlungen mehr Geld für unsere Ausbildenden, wenn sie zur Berufsschule fahren müssen.
Dass die Landesregierung 2018 und 2021 lediglich die Bemessungsgrenze aber nicht die Zuschüsse für die Auszubildenden anhob, war ein Fehler, der nun endlich behoben werden muss. 2022 hatte die AfD bereits einen Antrag ins Landtagsplenum eingebracht, der u.a. vorsah, die Fahrtkostenzuschüsse auf 400€ – 800€ jährlich zu erhöhen, entsprechend der zurückgelegten Entfernung zur Berufsschule. Denn die meisten Azubis müssen nun mal mit dem eigenen PKW zur Berufsschule fahren, da ein Zurückgreifen auf den ÖPNV wegen der schlechten Anbindung des ländlichen Raums oftmals zu einer Ganztagsreise führt. Da bleibt das eigene Auto die einzige Alternative. Dass nun ausgerechnet das Azubi-Ticket hier für eine erhebliche Entlastung der Berufsschüler gesorgt hat, muss man als Wunschdenken des Bildungsministeriums zurückweisen. Aktuelle Fahrgastzahlen zeigen ganz klar, dass das Azubi-Ticket wegen der schlechten Anbindung der Orte an den ÖPNV nicht das halten konnte, was sich die Politik in Schwerin davon versprach. Für den Weg zur Ausbildungsstätte nutzen es die Azubis schon mal, für den Weg zur Berufsschule ist es aber meist untauglich.
MV ist ein Flächenland, deshalb gilt es, auch den Individualverkehr zu stärken, und deshalb sind unsere Berufsschüler auch auf einen höheren Fahrtkostenzuschuss angewiesen. Auch muss die Förderrichtlinie so angepasst werden, dass mehr Schüler davon profitieren können. Die Kilometervorgaben, nach denen überhaupt ein Zuschuss beantragt werden darf, müssen beispielsweise gesenkt werden, war es doch die SPD/CDU Landesregierung, die die Berufsschuldichte in den letzten Jahren stark ausgedünnt hat und die jetzigen weiten Wege zum Unterricht zu verantworten hat.“