In der vergangenen Woche erschien im Medienmagazin “Kress.de” ein Artikel über mein Radioleben und den Wechsel in die Politik. Darin stehen leider Aussagen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Das möchte ich hier klarstellen.

Der Originaltext: http://kress.de/news/detail/beitrag/135919-afd-spitzenmann-leif-erik-holm-die-maer-vom-selbsternannten-opfer-aus-dem-nordosten.html

Das Verblüffendste darin ist die Behauptung des Geschäftsführers von Antenne MV Robert Weber, ich wäre wegen meines politischen Engagements in der AfD freiwillig gegangen: “Holm selbst hat ganz freiwillig gekündigt, als er begann, für die Berliner AfD-Landesvorsitzende Beatrix von Storch zu arbeiten.”

Wenn es eine Steigerungsform von “falsch” gäbe, wäre sie hier angebracht. Mein Werkvertrag wurde ganz klar vom Sender gekündigt, wie das Kündigungsschreiben belegt.

amv-vertrag-ausschnitt-kleiner

Kündigungsschreiben vom 02.05.2013

Auch die Behauptung, der Grund für meinen “freiwilligen” Abgang wäre die Tätigkeit für Beatrix von Storch gewesen, ist abenteuerlich. Frau von Storch wurde erst über ein Jahr später EU-Abgeordnete.

Webers falsche Behauptungen gipfelten dann in einer unterirdischen “Glosse” in der Schweriner Volkszeitung: http://www.svz.de/incoming/er-waer-… . Selbstredend hielt es der Autor, Chefredakteur Seidel, nicht für nötig, vorher nach meiner Sicht zu fragen. Qualitätsjournalismus eben. Ein guter Rat, Herr Seidel: Andere Kollegen arbeiten da wesentlich sauberer. Nicht, dass Sie irgendwann vor dem Nichts stehen…

 

Kurz noch zu ein paar anonymen Nickeligkeiten aus dem Kress-Artikel:

„Die Kollegen hätten nicht einmal erfahren, als Holm heiratete und der heute dreijährige Sohn auf die Welt kam.“

Meine angehende Vaterschaft habe ich Anfang 2013 in großer Vorfreude meinen Kollegen verkündet. Geboren wurde mein Sohn dann drei Monate nach meinem Ausscheiden bei Antenne MV. Geheiratet habe ich ein Jahr nach meinem Ausscheiden bei Antenne MV im Juni 2014.

 

„Doch hier schwächelte seine Karriere. In der Hoffnung, dass es in der Heimat besser laufen würde, kehrte er schließlich 2006 in den Nordosten zurück.“

Wer bei FFH, einem der größten und, wie ich finde, besten Sender Deutschlands arbeiten darf, erlebt mit Sicherheit keinen Karriereknick. Nach sieben Jahren war aber der Wunsch zur Rückkehr in die Heimat groß.

 

„Er wollte Karriere im Westen machen und als das nicht geklappt hat, redete er sich wohl ein, das liege daran, dass er Ostdeutscher sei.“

Was hat daran nicht geklappt? Ich habe sieben Jahre mit Freude für die Hessen gesendet und habe mich auch im „Westen“ pudelwohl gefühlt. Warum sollte ich mich als Ossi zurückgesetzt fühlen?

 

„Da habe er begonnen, eine neue Tätigkeit zu suchen und habe sich schließlich, als die AfD mit der Kritik an der Europolitik der Bundesregierung aufkam, der Partei angeschlossen.“

Mich hat als Volkswirt -wie viele andere auch- die Sorge um eine völlig verfehlte Politik umgetrieben. Deshalb habe ich bereits beim Vorläufer der AfD, der Wahlalternative 2013, mitgemacht. Da war noch gar nicht geplant, daraus eine Partei zu entwickeln.

 

„Er habe sich, so heißt es, ganz gezielt mit einem Studium der Volkswirtschaftslehre auf seine zukünftige Karriere als Politiker vorbereitet.“

Unsinn. Die ökonomische Thematik hat mich schon immer sehr interessiert. Da war weit und breit keine politische Laufbahn geplant. Dazu hat mir mein Radio-Job viel zu viel Spaß gemacht.

 

„Politik und die AfD seien also für Holm ein Ersatz gewesen für die große Radio-Karriere, die ihm versagt geblieben sei.“

Für mein Gefühl hatte ich eine tolle Radio-Karriere! Und ich wollte sie 2013 noch längst nicht beenden.

 

Ich kann nicht verhehlen, dass mich derlei Nachtreten etwas traurig stimmt. Aber dennoch, niemand wird mir die Erinnerungen an eine wirklich schöne Radiozeit nehmen. Ich denke gerne an viele interessante Hörergespräche und an die großartigen Kollegen zurück. Gemeinsam hatten wir eine Menge aufregende Sendungen und vor allem sehr viel Spaß. Danke dafür!