Von Lars Löwe, Landesvorstandsmitglied der AfD MV und Direktkandidat zur Landtagswahl in Wismar.

Die Zahl klingt erschreckend und ist es im Hinblick auf eine gute Unterrichtsversorgung auch: Derzeit sind laut Landesregierung 130 Lehrerstellen in Mecklenburg-Vorpommern unbesetzt. Die AfD hatte schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass mit der bloßen Schaffung von Lehrerstellen und der Bereitstellung von entsprechenden Finanzmitteln noch nichts erreicht ist, solange diese Stellen nicht auch mit entsprechend qualifizierten Lehrkräften besetzt werden können. Genau diese Situation ist jetzt eingetreten.

Die Suche nach den Ursachen erfordert Augenmaß. Zunächst einmal wäre zu erfragen, an welchen Schulformen und in welchen Fächern die genannten 63 Stellen in der allgemeinen Unterrichtsversorgung unbesetzt sind. Denn Minister Brodkorb hat durchaus recht mit seinem Hinweis, dass ein – von der Linken gefordertes – Wiedereinstellungsprogramm für die rund 600 arbeitslosen Lehrkräfte im Land nur dann Sinn macht, wenn diese nicht zu lange aus dem Beruf heraus sind und ihre Fächerkombinationen zum Bedarf passen. Dennoch ist schwer vorstellbar, dass unter diesen 600 arbeitslosen Lehrkräften nicht auch Potentiale vorhanden sind, die sich zu aktivieren lohnt. Deswegen ist eine pauschale Absage an eine Wiedereinstellung genauso falsch wie sie zum Allheilmittel zu erklären.

Vielmehr müssen darüber hinaus Maßnahmen getroffen werden, die Lehrer in Mecklenburg-Vorpommern halten bzw. hierherlocken. Diesen harten Wettbewerb mit anderen Bundesländern gewinnt man nicht über finanzielle Anreize allein. Es gilt, möglichst attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Geeignete Maßnahmen wären:

  1. Kleinere Klassen durch den Erhalt von Grundschulen im ländlichen Raum.
  2. Finanzielle Gleichstellung von Grundschullehrkräften.
  3. Ein Ende des ständigen Absenkens von Leistungsstandards, welches auch unter Lehrkräften für Frustration sorgt.
  4. Eine gute bauliche und materielle Ausstattung der Schulen.
  5. Eine Einführung der Inklusion mit Augenmaß statt Ideologie, da sie sonst zu Überforderung von Lehrern und Schülern führt. Damit einhergehend der Erhalt der Förderschulen.
  6. Generell mehr Kontinuität im Schulwesen statt ständiger Bildungsexperimente sowie eine bessere Einbindung der praktizierenden Lehrkräfte in Reformvorhaben. Wir müssen nicht zwingend immer, wie die FDP fordert, zu den anderen aufschließen. Natürlich können wir übernehmen, was andernorts erfolgreich ist. Doch wir sollten genauso vermeiden, die Fehler der anderen zu wiederholen.