Von Leif-Erik Holm, Landessprecher der AfD in Mecklenburg-Vorpommern.

Da schlage ich am Wochenende die Zeitung auf und lese von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Caffier, dass er angesichts des Asylansturms die Wiedereinführung von Grenzkontrollen für sinnvoll hält. Nanu, was ist passiert? War diese schon lange erhobene Forderung der AfD nicht bis vor kurzem noch populistisches Teufelszeug?

Und Caffier ist nicht der Erste in den Unionsparteien, der plötzlich Dinge fordert, die wir seit Jahr und Tag vertreten. Dürfen wir annehmen, dass die von Merkel durch und durch sozialdemokratisierte CDU zur Besinnung gekommen ist? Nein. Es handelt sich wohl eher um das bisher jüngste Zeichen für den gnadenlosen Opportunismus einer Wischiwaschi-Partei.

Es ist die Merkel-Methode, das Regieren nach demoskopischen Umfragen. Der Wind in Deutschland dreht sich, und auf wundersame Weise ändert sich der Ton des „Kanzlerin-Wahlvereins“. Der Ton wohlgemerkt, nicht die Politik.

Nun heißt das Schauspiel „Guter Polizist, böser Polizist“. Wir haben das Gleiche gerade in der Eurokrise erlebt. Finanzminister Schäuble mimt den harten Verhandler, der für Deutschland das Beste herausholen will. Sein knarziger Ton soll den Deutschen ein gutes Gefühl dabei geben, wenn ihr Steuergeld und das ihrer Kinder bei der griechischen Staatsinsolvenz verbrannt werden. Nur, es ändert sich nichts. Kauder klatscht mit der Fraktionspeitsche, schon sind die nächsten Milliarden durchgewunken und später abgeschrieben.

Glaubt irgendjemand, dass es bei der Asyl- und Grenzfrage anders kommt und tatsächlich Maßnahmen getroffen werden, die Recht und Ordnung wieder herstellen? Dass unsere Grenzen gegen massenhafte illegale Einreisen geschützt und abgelehnte Asylbewerber nach gültigem Recht zurückgeführt werden?

Ich glaube nicht mehr an den Weihnachtsmann. Ich glaube aber an die politische Kraft, die seit zwei Jahren genau diese Probleme ohne Scheu vor Gegenwind anspricht und vernünftige Lösungen im Sinne unserer Bürger fordert: Kontrollierte offene Grenzen, die konsequente Anwendung des Asylrechts, schnellere Verfahren.

Wenn Caffier und Co jetzt scheinbar auf AfD-Kurs einschwenken, führt das den Bürgern zweierlei vor Augen: Wir sprechen die Dinge im Gegensatz zur Union rechtzeitig an, und – wir sind das Original.

Die AfD hat in diesem Land schon jetzt eine außergewöhnlich wichtige Funktion inne. Auch wenn sie noch nicht regiert, so treibt sie doch die Altparteien an. Gerade viele CDU-Mitglieder an der Basis und in den Kommunalparlamenten sagen uns immer wieder, dass sie genau das schätzen. Sie sehnen geradezu den Tag herbei, an dem die Kraft der AfD der linksverrutschten Merkel-Politik ein Ende bereiten kann. Die Alternative für Deutschland ist der Magnet, der den politischen Kompass wieder in die Mitte zieht.