Pressemitteilung des Kreisverbandes Rostock

(Rostock) Aus Anlass des 25. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer am 9.November 1989 besuchte die AfD-Ortsgruppe der Hansestadt die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Rostocker Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Hier waren bis zur Wende mehr als 4900 DDR-Bürger aus politischen Gründen inhaftiert. Wir wollten unseren Mitgliedern so einen Einblick in das Repressionssystem des SED-Staates geben und bewusst ein Zeichen setzen. Besonders bedrückend war der Bericht einer Zeitzeugin, die in den 80er Jahren hier einsitzen musste. Es hat sie großen Mut gekostet, diese Räume erneut zu betreten und nicht zu schweigen, sondern uns von ihren bedrückenden Erfahrungen zu berichten.

Roger Schmidt vom Vorstand der Rostocker AfD: „Mein Vater bekam in der DDR Berufsverbot. Doch welche Schicksale einem hier begegnen, machte mich und uns alle fassungslos. Anscheinend haben Leute wie Ministerpräsident Erwin Sellering noch nie einen solchen Ort besucht oder mit Opfern der SED-Diktatur gesprochen.  Zumindest könnte man zu dieser Auffassung gelangen, wenn man ihre beschönigenden Einschätzungen über diese Zeit hört. Wir laden sie hierzu gerne ein.“

Es ist einfach traurig und geschmacklos, dass die Diskussion um die Frage, ob die DDR ein Unrechtsstaat war, ideologisch missbraucht wird. Weder eine Verteufelung noch eine Verklärung des ersten und hoffentlich letzten sozialistischen Staates auf deutschem Boden nützen der sachlichen und fairen Aufarbeitung dieses Teils unserer Geschichte, welche noch längst nicht abgeschlossen ist. Die DDR mit ihrer Staatspartei und der ihr  dienenden Justiz war ganz klar ein totalitärer Unrechtsstaat. Zehntausende tragische Schicksale belegen dies hinreichend, nicht zuletzt jene vielen Menschen, die an der innerdeutschen Grenze ermordet wurden und denen wir in diesen Tagen besonders gedenken.

Alles das ändert jedoch nichts an den individuellen Lebensleistungen der Menschen, welche es gerade deswegen besonders sensibel zu bewerten gilt, weil sie unter den Bedingungen einer Diktatur zustande kamen. So sollte dieser Tag  zum Innehalten und zum Nachdenken genutzt werden und nicht für politische Zwecke zumal solcher Leute, die das System DDR nur vom Hörensagen kennen.

V.i.S.d.P. Alternative für Deutschland, Kreisverband Rostock, Kreispressesprecher: Roger Schmidt