Insbesondere im Landwirtschaftsministerium wurden von externen Firmen für mehr als 100.000 Euro aufwendige Eignungstest für die Besetzung von Führungsstellen durchgeführt. Andere Ressorts und die Wirtschaft in MV leisten sich diesen Luxus nicht. Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD und Finanzausschussmitglied, Enrico Schult:

„In Anbetracht der Haushaltslage ist es ein unvertretbarer Luxus, den sich u. a. das Landwirtschaftsministerium leistet, wenn es seit 2020 102.600 Euro für ‚psychodiagnostische Eignungstests‘ ausgibt, um angeblich ‚überfachliche Kompetenzen‘ zu ermitteln, ‚die einen bedeutenden Einfluss auf den beruflichen Erfolg und die berufliche Zufriedenheit haben‘. Das gilt dort als ‚Ergänzung zur vorgeschalteten Bestenauslese.‘

Das Land muss sparen, es kann sich keine Psychotests elitären Zuschnitts für normales ministerielles Personal leisten! Die ohnehin üppig aufgeblähte Landesverwaltung konkurriert in Zeiten des Fachkräftemangels mit der freien Wirtschaft, und diese benötigt das Geld für die Rekrutierung des eigenen Personals. Sie kann doch nicht noch ein überteuertes Auswahlverfahren in den Ministerien finanzieren, mit dem gerade einmal 12 Stellen besetzt werden konnten.“

Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Jens Schulze-Wiehenbrauk, ergänzt:

„Bestenauslese geht ja in Ordnung, aber man fragt sich, weshalb namentlich das Landwirtschaftsministerium diesen Aufwand betreibt, wie man ihn aus dem Bundeskriminalamt kennt, wo harte psychische Belastungen zum Berufsbild gehören. Für das Ressort Landwirtschaft sollten doch umfassende Bewerbungsunterlagen und qualifiziert geführte Vorstellungsgespräche ausreichen, insofern zwar solide fachliche Kompetenz erfordert ist, aber ja wohl keine abenteuerliche Extrembeanspruchung wie bei SEK-Einsätzen zu erwarten ist.

Welche ‚mission impossible‘ befürchtet man denn auf den Fluren an der Paulshöhe, dass sich nun sogar schon Referatsleiter diesem Auswahlverfahren unterziehen müssen? Die teuren Psychotests im Hause Backhaus müssen endlich der Vergangenheit angehören.“

Redaktioneller Hinweis:

Kleine Anfrage des Abgeordneten Enrico Schult und Antwort der Landesregierung: Kleine Anfrage des Abgeordneten Enrico Schult und Antwort der Landesregierung