An die gestrigen Einlassungen des AfD-Ehrenvorsitzenden Alexander Gauland im Podcast der „Neuen Zürcher Zeitung“ knüpft der Fraktionsvorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Nikolaus Kramer, an:

„Den Kernsatz Herrn Gaulands ‚Wir wollen eine andere Politik, wir wollen keinen anderen Staat.‘ unterstreiche ich in Bezug auf unsere Heimat Mecklenburg-Vorpommern. Fest auf dem verfassungsmäßigen Boden stehend und täglich mit dem Ohr am Bürger, erfüllt unsere AfD-Landtagsfraktion ihre parlamentarische Rolle und leistet harte Oppositionspolitik. Die Inhalte unserer Arbeit als Oppositionsführerin werden immer patriotisch und niemals taktisch sein – darum darf keiner darauf hoffen, dass wir uns wegen eventueller Koalitionen inhaltlich anbiedern. Für sowas wählt der Bürger übrigens seit vielen Jahren auf allen Ebenen die Altparteien ab.

Wer der Souveränität und Substanz der AfD gerecht werden will, sollte den Einordnungen unseres Ehrenvorsitzenden nachhören: nicht wir arbeiten uns an der Union ab. Die AfD hat sich zu einer großen Partei mit mehreren ideellen Strömungen und Repräsentanten aufgewachsen. Unter diesen fand sich vor Jahren eine Einzelstimme, die von Zerstörung fabulierte. Dass diese eine Individualmeinung in einer nimmermüden Routine linker Meinungsmacher aufgewärmt wird, macht den Geschmack erfreulicherweise fader. Dennoch versuchte Herr Merz kürzlich, sich diesen sachlich unzutreffenden Zerstörungs-Narrativ zunutze zu machen, indem er ‚Wir werden uns von diesen Leuten nicht zerstören lassen.‘ proklamierte. Das geriet matt und wenig überzeugend, weil die versuchte Gegnerdefinition AfD ihm von seiner innenpolitischen wie innerparteilichen Führungsschwäche diktiert wird.

Wir haben breite Schultern und bejahen als zukünftige Regierungspartei große gesellschaftliche Verantwortung – aber für den inneren Zusammenhalt in der CDU fühlen wir uns nicht zuständig. Das möchten die Kollegen bitte eigenständig ohne Instrumentalisierung der AfD anstreben. Die zentrifugalen Kräfte und Kakophonie der Stimmen innerhalb der Union, die man dieser Tage zur Kenntnis nehmen musste, stimmen nachdenklich.

In der Zwischenzeit teilen wir mit vielen Bürgern die nüchterne Einschätzung, dass es natürlich inhaltliche Schnittmengen insbesondere in der inneren Sicherheit, Migration und Wirtschaft gibt. Das durch Regierungen der politischen Rechten zur Geltung zu bringen, ist konstruktives Ziel an jedem Tag der politischen Arbeit der AfD in Mecklenburg-Vorpommern.“