Die vom Statistischen Amt Mecklenburg-Vorpommern am 25.11.2025 veröffentlichten Zahlen sind eindeutig und besorgniserregend: 1.516 Schüler haben das Schuljahr 2024/25 ohne jeden Abschluss beendet, davon 909 ohne Abschluss der Berufsreife. Gegenüber dem Vorjahr (803) bedeutet dies einen erneuten und deutlichen Anstieg und laut Statistik den höchsten Wert seit 2007/08. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„All die vielbeschworenen Projekte, Initiativen und bildungspolitischen Programme zeigen hier eindeutig: Sie greifen nicht. Trotz stetig gesenkter Anforderungen, zusätzlicher Förderprogramme und zahlreicher pädagogischer Interventionen steigt die Zahl der Schüler ohne Abschluss weiter an. Das offenbart ein politisches und pädagogisches Scheitern.
Wenn Jugendliche den einfachsten Schulabschluss, die Berufsreife an der Regionalschule, nicht erreichen, obwohl dieser keine klassischen Prüfungshürden mehr beinhaltet, dann verweist das nicht nur auf Defizite im Wissens- und Könnensstand. Es ist vor allem ein Hinweis auf erhebliche Erziehungsdefizite. Entscheidend ist nicht allein, was Schüler wissen, sondern ob sie bereit und in der Lage sind, Herausforderungen anzunehmen, Anstrengungsphasen durchzuhalten und Verantwortung für das Erreichen des ersten Qualifikationsabschlusses im Leben zu übernehmen.
Es gilt daher, die Einheit von Bildung und Erziehung deutlich zu stärken und als pädagogische Leitlinie zu verankern. Wer sich Herausforderungen nicht stellt, wer Ausdauer, Haltung und Mumm vermissen lässt, der verpasst nicht nur schulische Qualifizierung, sondern verliert eine grundlegende Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. Genau hier müssen Schule, Elternhaus und Umfeld gemeinsam ansetzen.
Zugleich muss klargemacht werden, wo Förderung endet und Eigenverantwortung beginnt. Nur wenn Eltern stärker eingebunden sind und klare Erwartungen formuliert werden, kann die Schule ihrer Aufgabe gerecht werden. Bildung ist keine exklusive Aufgabe der Schule, sie ist ein Zusammenspiel von schulischer Arbeit, familiärer Erziehung und gesellschaftlichem Umfeld.
Die AfD wird sich im Landtag dafür einsetzen, dass Bildungspolitik endlich wieder ergebnisorientiert verstanden wird. Die forcierte politische Bildung hat hinter der fachlichen zurückzustehen. Wir fordern ein Ende der Schönfärberei und der Symbolprogramme, die viel kosten, aber offensichtlich wenig bewirken. Der erneute Anstieg der Zahl Jugendlicher ohne Abschluss ist ein unüberhörbares Warnsignal. Bildung und Erziehung müssen gemeinsam gedacht und konsequent umgesetzt werden. Jetzt braucht es entschlossenes Handeln, nicht neue Absichtserklärungen oder bildungspolitische Mantras.“