Zunehmend wird von neuen rechtsextremen Banden berichtet, die an die Skinhead-Bewegung der Neunziger anschließen. Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der AfD-Landtagsfraktion, Nikolaus Kramer:

„Mit großer Besorgnis nehmen wir zur Kenntnis, wie in einem aktuellen Artikel des Nordkurier über junge Tatverdächtige in alarmistischer Weise berichtet wird. Die Rede ist von ‚Stiefel-Nazis‘ und ‚Hitler-Spinnern‘ – Begrifflichkeiten, die weder zur Aufklärung beitragen noch einer konstruktiven Debatte dienlich sind.

Wir verurteilen jede Form von Gewalt und Extremismus – unabhängig davon, von wem sie ausgeht. Doch wir warnen davor, Jugendliche, die oftmals selbst auf der Suche nach Orientierung und Halt sind, vorschnell in Schubladen zu stecken und damit jede Chance auf Resozialisierung oder pädagogischen Einfluss zu verspielen.

Die Jugendlichen, um die es hier geht, sind teilweise noch nicht einmal volljährig. Was treibt junge Menschen in diese Richtung? Welche sozialen, kulturellen und politischen Rahmenbedingungen haben dazu beigetragen? Diese Fragen müssen gestellt werden – offen und ehrlich. Es reicht nicht, Symptome zu skandalisieren, ohne die Ursachen zu benennen.

Eine zunehmend heterogene Gesellschaft, die mit den Folgen einer über Jahre verfehlten Migrationspolitik konfrontiert ist, führt zwangsläufig zu Spannungen. Wenn junge Menschen erleben, dass ihre Heimat und Identität infrage gestellt werden, während staatliche Institutionen oftmals mit zweierlei Maß messen, entsteht ein gefährlicher Nährboden für Radikalisierung. Das lässt sich nicht allein mit polizeilichen oder juristischen Mitteln lösen.

Was wir brauchen, ist echte Jugendarbeit mit Substanz – Angebote, die jungen Menschen Orientierung, Werte und Perspektiven bieten. Eine Gesellschaft, die ihre Jugend aufgibt oder sie nur noch als Bedrohung darstellt, wird selbst Teil des Problems.

Die AfD fordert deshalb:

– Ursachen klar benennen statt Symptome dämonisieren.

– Jugendarbeit stärken statt Schlagzeilen produzieren.

– Offene Debatte über gesellschaftliche Fehlentwicklungen statt kurzschlüssige Bewertungen.

Nur wer bereit ist, die Realität in ihrer gesellschaftlichen und politischen Komplexität zu sehen zu sehen, kann tragfähige Lösungen entwickeln.“