Die jüngst veröffentlichte Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) offenbart erneut die tiefgreifenden Probleme bei der Umsetzung der schulischen Inklusion in Mecklenburg-Vorpommern. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Zwar halten zwei Drittel der befragten Lehrkräfte die Inklusion grundsätzlich für sinnvoll, doch 69 Prozent sehen sie unter den aktuellen Bedingungen als praktisch nicht umsetzbar an.
Solche Zahlen weisen auf erhebliche Vorbehalte und praktische Schwierigkeiten hin, die von pädagogischen Fachkräften vor Ort erlebt werden. Wir teilen diese Bedenken, sehen die Ursachen jedoch nicht nur in fehlenden baulichen und personellen Ressourcen, sondern mehr noch in der ideologisch geprägten Auslegung der UN-Behindertenrechtskonvention.
Die schrittweise Auflösung der Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen erweist sich als schwerwiegender Fehler. Diese Einrichtungen, getragen von spezialisierten Sonderpädagogen, boten Schülern mit besonderem Förderbedarf einen geschützten Raum für individuelle Entwicklung und Vorbereitung auf ein selbstbestimmtes Leben. Die aktuelle Praxis, ganze Förderschulklassen in Regionalschulen zu integrieren, führt nicht zur Inklusion, sondern zur Exklusion innerhalb der Regelschulen.
Regionalschulen sehen sich bereits mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert aktuell mit zunehmender Gewalt in den heterogenen Schülergruppen. Die zusätzliche Integration von Förderschülern überfordert das System und gefährdet die Qualität der Bildung für alle Schüler. Die geforderte Doppelbesetzung von Lehrkräften und Sonderpädagogen in inklusiven Klassen ist in der Praxis kaum realisierbar.
Wir fordern eine Rückkehr zu einer realistischen Bildungspolitik. Inklusion darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich an den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Schüler orientieren. Wir setzen uns eine differenzierte Bildungslandschaft, die allen Kindern gerecht wird. Die Förderschulen Lernen gehören dazu!“