Die Bildungspolitik ermöglicht Jugendlichen mit mangelnden Kenntnissen bzw. Abschlüssen einen komfortablen Übergangssektor in die berufliche Bildung. Die Bertelsmann-Stiftung hat den untersucht. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Wenn 250.000 Jugendlichen, die in Maßnahmen des Übergangssektors angeblich fit für einen Job gemacht werden sollen, 70.000 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüberstehen, ist das ein Problem. Nichts qualifiziert besser als die unmittelbare Praxis. Lieber hinein ins echte Berufsleben als in inszenierten Maßnahmen feststecken. Teilzeitausbildung wäre ein Weg in die praktische Bewährung.

Trotz des immensen Eigenlobs der Bildungspolitik fehlt aber nach Einschätzung von Experten über 37 Prozent unserer Jugendlichen trotz Begleitung die Befähigung, eine Ausbildung aufzunehmen. Das heißt, die deutsche Schule entlässt weit über ein Drittel ihrer Absolventen ohne Mininimalkompetenzen und Selbstdisziplin. Das sind viel zu viele. Die Schule hat hier fachlich wie erzieherisch viel mehr zu leisten, was aber offenbar nur über ganz prinzipielle Umsteuerungen im Unterrichtlichen und Erzieherischen zu gewährleisten ist. Zwanzig Prozent Ungelernte zwischen 20 und 34 Jahren, drei Millionen Menschen, das ist ein Alarmsignal in Zeiten des Fachkräftemangels.

Entgegen der bildungspolitischen Tendenz, Inhalte auszudünnen und Anforderungen zu senken, fordern wir mit unseren parlamentarischen Anträgen eine solide und gründliche Ausbildung der Elementarbefähigungen, sehen dies aber nur gewährleistet, wenn qualifizierender Unterricht und wertebildende Erziehung endlich wieder als Einheit verstanden werden. Wir brauchen Jugendliche mit anwendungsbereiten Kenntnissen und einer Idee vom eigenen Selbst, vor allem Auszubildende, die den Mumm mitbringen, Herausforderungen als Chancen und nicht als Belastung anzusehen. Nie waren gute Fachleute so gefragt wie heute.“