Seit 2013 ist die Zahl der Apotheken um 10 Prozent gesunken, während sich die Zahl der offenen Stellen für pharmazeutisches Fachpersonal verdreifacht hat. Besonders alarmierend ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen: Der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung ist von 22,5 Prozent im Jahr 2013 auf 26,8 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Diese Altersgruppe ist besonders auf eine wohnortnahe Apothekenversorgung angewiesen. Thomas de Jesus Fernandes, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, kritisiert die Untätigkeit der Landesregierung angesichts alarmierender Entwicklungen im Apothekenwesen:
„Trotz dieser besorgniserregenden Trends sieht die Landesregierung keinen konkreten Handlungsbedarf und verweist darauf, dass die flächendeckende Versorgung nicht gefährdet sei. Zudem führt sie keine systematische Dokumentation über Apothekenschließungen, Neueröffnungen oder die Gründe für Schließungen. Ohne belastbare Daten kann keine fundierte Gesundheitspolitik betrieben werden. Wie soll die Landesregierung wirksame Maßnahmen entwickeln, wenn sie nicht einmal grundlegende Daten zur Lage der Apotheken erhebt? Diese Haltung ist symptomatisch für ein erschreckendes Desinteresse an der Gesundheitsversorgung der Bürger.
Ein weiterer alarmierender Punkt ist die Personalnot. Die Zahl der offenen Stellen für pharmazeutisches Fachpersonal hat sich in den vergangenen Jahren verdreifacht. Dieser Fachkräftemangel verschärft die ohnehin schon angespannte Lage und zeigt, wie dringlich Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Berufs sowie zur Entlastung der Apotheken wären.
Die AfD-Fraktion fordert ein entschlossenes Gegensteuern. Es bedarf einer umfassenden Analyse der Situation, gezielter Förderprogramme für Apotheken in strukturschwachen Regionen sowie einer besseren Unterstützung bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften. Auch der Abbau von Bürokratie und die Förderung moderner Versorgungsmodelle wie Telepharmazie könnten den Apotheken helfen, sich zukunftssicher aufzustellen.
Es ist inakzeptabel, dass die Landesregierung angesichts dieser Entwicklungen tatenlos bleibt und auf eine vermeintlich flächendeckende Versorgung verweist, während viele Bürger in ländlichen Regionen bereits jetzt unter den Folgen der Apothekenkrise leiden. Die Versorgungslage mag heute noch ausreichen, doch wenn nicht gehandelt wird, werden die Folgen unweigerlich dramatischer. Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um die Gesundheitsversorgung der Menschen vor Ort – und diese muss Priorität haben.“