Auf der heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses „Klimastiftung M-V“ wurde der Geschäftsführer der ROKAI GmbH, Peter Cipra, als Zeuge verhört. Die ROKAI hatte damals Aufträge im Zusammenhang mit der Fertigstellung der Nord Stream 2 Pipelines im Wert von 36 Millionen für die Klimastiftung ausgeführt. Dazu erklärt der Obmann der AfD-Fraktion, Michael Meister:
„Danach befragt, wie Herr Cipra auf die Idee kam, die ROKAI zu gründen und mal eben für 2 Millionen eine Kaianlage in Rostock zu mieten, meinte er, er sei freitags aufgewacht, hatte die Idee für das Unternehmen und gründete es am folgenden Montag mit seinem Partner. Er gehe immer volles Risiko.
Im Verlaufe der Befragung betonte Herr Cipra seine natürliche Abneigung gegen die Politik und jegliche Politiker. Kontakte zur Politik pflege er nicht. Als die Klimastiftung der ROKAI GmbH zunächst die Rückbaukosten für die Kaianlagen in Rostock nicht begleichen wollte, sah es allerdings ganz anders aus. Als es nämlich für die ROKAI um Rückbaukosten in Höhe zwischen 4 und 7 Millionen Euro ging, schrieb er einen mehr oder weniger verzweifelten Brief an einen Politiker der hiesigen SPD, in dem er um Hilfe bat.
Als Ansprechpartner suchte er sich dafür Herrn Thilo Gundlack, Finanzfunktionär der SPD, aus. Der Zeuge konnte sich auf Nachfrage nicht daran erinnern, warum er sich gerade an Herrn Gundlack wandte. Auf der einen Seite eine klare Abneigung zur Politik, auf der anderen Seite ohne zu zögern einen Brief an Herrn Gundlack zu schreiben, sobald es ums Geld geht, passt für mich nicht zusammen. In diesem Sinne passt auch nicht, dass er sich als jemand darstellte, der immer das volle Risiko trägt und damit auch etwaige Verluste in Kauf nimmt.
Vielleicht war es ein Zufall, dass er sich an Herrn Gundlack wandte, vielleicht auch nicht. Zufälle gibt es aber in diesem Fall mittlerweile so viele, dass ich daran nicht mehr so recht glauben mag. Ob Herr Gundlack dafür hätte sorgen können, dass die Klimastiftung die Rückbaukosten der ROKAI bei der Klimastiftung erstattet? Wir werden daher einen Beweisantrag stellen, Herrn Gundlack zu diesen Fragen vor dem Ausschuss zu vernehmen. Sofern und soweit Herr Gundlack als Zeuge vor den Ausschuss geladen wird, ist es fraglich, ob er weiterhin für die SPD-Fraktion am Untersuchungsausschuss teilnehmen kann.“