Neuerlich verlautbarte die Bildungsministerin, die Förderschulen Lernen würden zwar konsequent zum 31. Juli 2027 aufgelöst, aber deren Schüler sollten dann an Regionalschulen in eigenen Klassenverbänden unterrichtet werden. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:

„Wenn die Bildungsministerin auf neuerlich formulierte Elternsorge hin verkündet, dass die Förderschulen Lernen zwar zum 31. Juli 2024 aufgelöst würden, aber irgendwie doch alles so bleibe, wie es ist, handelt es sich um einen Etikettenschwindel zu Beruhigungszwecken. Wird so verfahren, kann zum einen eben nicht von echter Inklusion die Rede sein, insofern an gesonderten Sonderschul-Klassen ja festgehalten wird, zum anderen hätte man genau deswegen die Förderschulen Lernen erhalten müssen!

Dieses Ziel wird vom Ergebnis einer durch uns beauftragten INSA-Umfrage gestützt: 61 Prozent von eintausend Befragten sprechen sich dafür aus, Kinder mit erhöhtem Betreuungsbedarf an Förder- statt an Regelschulen zu unterrichten.

Dass Förderschüler, zwangsweise an Regionalschulen umgesetzt, aber in gesonderten Klassen verbleibend, ein Zeugnis mit dem Signet einer Regionalschule ausgedruckt wird, mutet als eine Art Trost für den ungeliebten Wechsel an.

Was soll das? Wird so inkonsequent und verschlimmbessernd verfahren, wäre es besser bei den bewährten Förderschulen geblieben! Zumal das Ministerium die Probleme offenbar erkennt, sich aber von seiner höchst fragwürdige Inklusionskampagne selbst gefangen sieht und diese auf Gedeih und Verderb durchsetzen will.

An ihren Förderschulen Lernen fühlten sich Schüler mit Handicaps geborgen und einfühlsam betreut. Sie aus Gründen falsch verstandener Konsequenz und allein politischen Motiven folgend an die Regionalschulen zu versetzen, das halten wir für einen Fehler – zu Lasten der Kinder, die dem Reizfeld schwieriger Regionalschulen und so auch der Gefahr von Zurückweisung und Mobbing ausgesetzt werden.

Wir unterstreichen daher unsere Forderung, die Förderschulen Lernen im Interesse der dortigen Schülerinnen und Schüler zu erhalten.“

Redaktioneller Hinweis:

Bilder der Umfrage: