Der Unterricht an den Schulen Mecklenburg-Vorpommerns wird zu einem immer erheblicheren Teil von Seiteneinsteigern übernommen. Dennoch kann er nicht überall abgesichert werden. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Wenn bereits 38 Prozent der neu eingestellten ‚Personen‘ – so die Bezeichnung des Bildungsministeriums – Lehrkräfte im Seiteneinstieg sind, offenbart das ein enormes Strukturproblem. Selbst wenn sich die Landesregierung bei der Qualifizierung der pädagogischen Laien engagiert, werden die grundständig ausgebildete Lehrer nie und nimmer ersetzen können.
Wenn zudem trotz dieses Mangelmanagements an 24 Schulen des Landes, knapp fünf Prozent des Bestandes, der Pflichtunterricht gegenwärtig nicht gesichert werden kann, ist die Perspektive klar: Mehr schlecht als recht weiterimprovisieren, dies aber kaschieren, ja sogar als innovativ herausstellen. Dem Mangel mit ‚fächerverbindendem Lernen‘ und ‚Rhythmisierung des Unterrichts zu begegnen ist Schönrederei, denn genau das läuft auf Reduzierungen der Inhalte und das Zusammenlegen von Klassen zu.
Schlechter Stil: Auf das der Politik im heute vorgestellten Bildungsmonitor der ‚Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft‘ ausgestellte schlechte Zeugnis folgt sogleich die nächste Jubelarie der Ministerin. Selbst desaströse Probleme sollen nicht nur kleingeredet werden, sondern bieten Anlass, vermeintliche Erfolge immer wieder neu aufzulisten.
Obwohl Lehrer bereits überdurchschnittlich gut bezahlt werden, erscheint der Beruf allzu vielen, vor allem sehr guten Abiturienten nach wie vor als nicht attraktiv genug. Genau das muss sich ändern: Entlastung von unterrichtsfremden Stressoren, kritische Revision der Inklusionskampagne und Reduzierung des Zuzugs fremdsprachiger Kinder. Schule soll nicht nur eine gute Lernumgebung für Schüler, sondern gleichfalls ein gesundes und zufriedenstellendes Berufsleben der Lehrer ermöglichen.“