Zwischen der GEW und dem Bildungsministerium entspinnt sich ein polemischer Streit, ob und inwieweit Vorbereitungsklassen geeignet seien, migrantische Kindern sprachlich zu qualifizieren. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Uns befremdet, dass Ministerium und GEW gleich mit dem Migrationsthema ins Schuljahr gehen. Obwohl ja an sich Partner im Geiste, zicken sie sich an. Die GEW sieht Kinder nichtdeutscher Herkunft in den eigens geschaffenen Vorklassen benachteiligt und unterstellt, dort wirkten unprofessionelle Lehrkräfte. Die stets kritikempfindliche Bildungsministerin reagiert wie üblich: Alles längst bestens! Und ergreift prompt die Gelegenheit, ungefragt gleich noch alle ihrer vermeintlichen Erfolge und erfüllten Versprechungen aufzulisten.
Die GEW-Forderung, ausländische und insbesondere ukrainische Kinder schnell in den regulären Unterricht zu übernehmen, ist so illusionär, ja so falsch wie die Inklusionskampagne, die aus politischen Motiven Förderschulen schließt und Kinder mit Handicaps im Lernen an Regelschulen zwingt. ‚Binnendifferenzierung‘ ist das Zauberwort, was gefällig gut klingt, aber bei Kapazitätsproblemen und Lehrermangel schwer zu machen ist.
Kein Wort bei GEW und Ministerium zu herkunftsdeutschen Kindern, deren Muttersprach- und Lesekenntnisse systembedingt gleichfalls desaströs sind und die nun u. a. durch das mystifizierte, von Hamburger Schulen übernommene ‚Leseband‘ und die Selbstverständlichkeit täglich zwanzigminütigen Lesens verbessert werden sollen.
Die Übernahme ausländischer Kinder in den regulären Unterricht kann nur mit bereits anwendungsbereiten Deutschkenntnissen erfolgen, ansonsten leidet die Unterrichtsqualität für alle, vor allem aber für Muttersprachler.“