Über zahlreiche Veranstaltungen, u. a. an Schulen, versucht das Bildungsministerium Seiteneinsteiger, insbesondere Eltern von Schülern, für den Lehrerberuf zu werben. Zum bisher geringen Erfolg dieser Maßnahmen erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Auf eine Anfrage im Bildungsausschuss hin lieferte das Bildungsministerium uns überhaupt erstmalig Zahlen zu seinen aufwendigen Werbekampagnen. Demzufolge fanden acht Jobbörsen statt, an denen insgesamt neunzehn Schulen teilnahmen. Für diesen Aufwand sind die Ergebnisse auffallend gering. Abgesehen von fünfzehn grundständig ausgebildeten Lehrern, die sich standardmäßig bewarben, konnten in vier Monaten landesweit nur 11 Seiteneinsteiger gewonnen werden, die sich derzeit im Qualifizierungsprogramm befinden: Im Schulamtsbezirk Rostock ein Seiteneinsteiger, in Schwerin drei, in Neubrandenburg zwei und in Greifswald fünf. Auch über das Internetportal Lehrer-in-MV.de und mehrere digitale Info-Veranstaltungen über fünf Arbeitsagenturen konnte die Zahl nicht erhöht werden. Zudem ist nicht sicher, dass alle Seiteinsteiger die Qualifizierung im Schuldienst durchhalten, zumal der Lehrerberuf seiner vielfältigen Belastungen wegen trotz guter Gehälter zu wenig attraktiv erscheint.
Wir sehen die Lehrer-Jobbörsen des Ministeriums als wenig geeignet an, gute Pädagogen zu gewinnen. Nach wie vor muss vielmehr auf eine erhöhte Zahl grundständig ausgebildeter, mithin also durchprofessionalisierte Lehrer gesetzt werden. Meine Fraktion brachte daher den Antrag zur Gründung einer Pädagogischen Hochschule im Land ein, die vor allem auf zügige und praxisrelevante Lehrerbildung setzt. Bei der anstehenden Novellierung des Lehrerbildungsgesetzes werden wir darauf achten, dass Lehrer vorzugsweise grundständig ausgebildet werden.“
Redaktioneller Hinweis:
Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung: einsatz_von_eltern_als_kuenftige_lehrer