Zum morgigen Vorlesetag erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Jeder fünfte Fünfzehnjährige kann nach Auskunft der PISA-Studie nur einfachste Sätze lesen und verstehen. Trotz oder gar wegen der Schule? Vorm digitalen Zeitalter, noch intensiver vor Siegeszug der Fernsehprogramme war das Vorlesen ein prägendes Kindheitsereignis innerhalb des Familienlebens. Seit Jahren nimmt ausweislich der wesentlichen Tests und Studien die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen jedoch ab, sowohl hinsichtlich des Lesenkönnens als auch im verstehenden Lesen. Verantwortlich dafür sind schwindendes Leseinteresse und der sogenannte digitale Analphabetismus.
Gerade die Schule muss einen Gegenentwurf dazu erlebbar machen. Der Vorlesetag kann dafür ein Zeichen setzen. Aber es sollten nicht nur die Besten vorlesen können, sondern alle – häufig und einander gegenseitig, als durchgehende Übung und literarischer Genuss.
Daher ist es richtig, wenn an den Grundschulen ein ‚Leseband‘ eingeführt wird. Nur hätte man annehmen wollen, dass dergleichen längst völlig selbstverständlich ist. Die AfD hatte zu Beginn der Legislatur einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der das Lesen, Schreiben und Rechnen als Hauptanliegen der Grundschulbildung festschreiben wollte. Er wurde von allen anderen Fraktionen abgelehnt, obwohl das Bildungsministerium, alarmiert von der IGLU-Studie, die Elementarbildung in diesen Bereichen verspätet doch noch für sich entdeckte.
Wir legen Wert auf solide Vermittlung des Lesens und eine gründliche Literarisierung des Deutschunterrichts, der mehr Stundenplätze braucht. Zwanzig Prozent funktionaler Analphabeten unter Neuntklässlern und einhunderttausend Menschen allein in Mecklenburg-Vorpommern, die nicht richtig lesen und schreiben können, sind ein Alarmzeichen und eine Bankrotterklärung der Bildungspolitik. Prinzipielle Veränderungen sind also dringend erforderlich.“