Zur heute vorgestellten Tourismusbarometer MV erklärt der vor Ort gewesene tourismuspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Paul Timm:
„Die Energiekrise grätscht der Tourismuswirtschaft massiv dazwischen. Es gibt keinen Plan der Landesregierung, wie saisonverlängernde und witterungsunabhängige Maßnahmen wirtschaftlich zu stemmen sein sollen. Saunen zu betreiben und Gebäude zu beheizen würde Unsummen verschlingen. Die Ausgaben könnenten durch die Gäste nicht einmal im Ansatz gedeckt werden – ganz zu schweigen davon, dass eine an die Gäste weitergegebene Kostensteigerung zu Abschreckung führt.
Investitionskosten für Beherbergungsbetriebe steigen ebenfalls in astronomische Höhen. Die Wahl zwischen Renovierung von Zimmern oder der Weiterbeschäftigung und Neuakquise von Personal stellen Unternehmer vor eine äußerst unangenehme Wahl. Die Landesregierung muss ernsthaft in Betracht ziehen, den Investitionsrückstau mit unbürokratischen Kreditrahmen zu begegnen, damit das Gefüge von Preis-Leistung mindestens stabil bleibt oder besser noch ansteigt.
Fraglich ist, wie das Personal in finanziell und sozial verträglichen Wohnquartieren untergebracht werden soll. Der Tourismusbeauftragte des Landes muss die Kommunen und Betriebe beim Bau und der Planung unterstützen. Damit hat dieser neu geschaffene Posten gleich eine Mammutaufgabe vor sich, an der sich beweist, ob dieser Posten nötig und sinnvoll ist.
Wir müssen einer Digitalisierung und Automatisierung dort, wo nötig und sinnvoll, offen gegenüberstehen. Chatbots zur Bestellung im Restaurant, Self-Check-in Software und Serviceroboter sind keine Vergangenheit mehr. Sie werden zukünftig zur Prozessoptimierung beitragen, zum Teil fehlendes Personal ersetzen und bestehendes entlasten müssen. Die Landesregierung muss prüfen, inwieweit die Unterstützung der Digitalisierung und eine damit verbundene Automatisierung umsetzbar, förderfähig ist.
Ferner zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die gescheiterte Anwerbeoffensive aus Spanien. Mit Sprachbarrieren versehene Neuanwerbungen sind kosten- und sozialintensive Aufgaben, welche von Unternehmen mehr schlecht als Recht geschultert werden können und erfahrungsgemäß nicht zielführend waren. Der Fokus muss auf dem Halten von Mitarbeitern liegen! Die Unternehmen müssen in die Lage versetzt werden, durch Abgaben- und Steuerentlastungen überdurchschnittliche Gehälter zahlen zu können. Dies ist neben familienfreundlichen Arbeitszeiten ein Schlüssel, um fachlich qualifiziertes Personal im Land zu halten.“