Zunächst Abiturprüfungen ohne Mathematik und Deutsch und nun die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche für unsere von Corona geplagten und ausgezehrten Schüler – die sich selbst zur Bildungspartei ernannte FDP füllt das parlamentarische Sommerloch mit abstrusen und sich überschlagenden Vorschlägen, welche an der Realität meilenweit vorbeigehen und am Ende auch niemandem von Nutzen sind.

 

Zu den jüngsten Forderungen der Jungen Liberalen, entsprechende Abiturprüfungen ohne Mathe und Deutsch durchzuführen und der FDP-Landtagsfraktion nach einem Vier-Tage-Modell für unsere Schüler, stellt der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Enrico Schult, unmissverständlich klar: Wir brauchen nicht weniger Unterricht in unseren Schulen, sondern mehr – vor allem mehr lehrplangemäßen Fachunterricht, der mangels Lehrer oft ausfällt oder nur als Vertretungsunterricht angeboten wird.

 

»Eklatante Wissensdefizite, psychische Auffälligkeiten, eine zunehmende Mediensucht und immer dickere Kinder – die Corona-Maßnahmen haben tiefe Spuren bei unseren Schulkindern hinterlassen. Massive Kompetenzrückgänge sind zu verzeichnen, wie eine aktuelle Expertise des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen feststellt. Demnach erreichen 30 Prozent aller Viertklässler in Deutschland nicht einmal mehr die Mindestanforderungen in Rechtschreibung und 22 Prozent der Viertklässler fehlen elementare Mathekenntnisse, das Dilemma setzt sich in den höheren Klassen fort. 

 

In einer Situation wie dieser noch weniger Unterricht zu fordern oder auf den mehr schlecht als recht funktionierenden Digitalunterricht zu setzen, ist ein, man möchte meinen, recht abenteuerlicher Vorschlag. Ob nun ›verwegen‹ oder nicht, die AfD-Fraktion lehnt diesen aus Gründen des gesunden Menschenverstandes und Wissens um die Sachlage rundheraus ab.

 

Um die schulischen Voraussetzungen für eine künftige Ausbildung oder ein Studium zu schaffen, benötigen wir tadellos ausgebildete Fachlehrer, welche in exzellent ausgestatteten Schulen vorwiegend in Präsenz unterrichten. Eine digitale Landesschule, Besuche bei Unternehmen oder Projekttage können dahingehend allenfalls als Ergänzung dienen, sie dürfen den regulären Unterricht aber in keinerlei Weise ersetzen.«