Der nationale Bildungsbericht sieht von der Corona-Pandemie gravierende Defizite im Wissen und Können der Schüler verursacht. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Enrico Schult:
„Insofern die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns aus Profilierungsgründen Corona-Einschränkungen sogar ohne echte Not über die Bundesmaßnahmen hinaus verschärft hatte, sind die Auswirkungen auf Schulen und Schüler hierzulande zwangsläufig besonders gravierend.
Allerdings hat nicht allein die Pandemie Defizite im Wissen und Können verursacht; diese sind vielmehr langfristig systembedingt.
Die jahrzehntelange Reduzierung von Inhalten und Anforderungen, die Inflationierung von Bewertungen, das Dekretieren statt Erarbeiten von Schulabschlüssen und fehlende Erziehungsimpulse für Anstrengungsbereitschaft und Selbstüberwindungen führten zu einem Desaster, das weitgehend beschwiegen wird: mangelnde Sprach- und Lesekompetenz (zwanzig Prozent funktionaler Analphabeten unter Fünfzehnjährigen), enorme Mathematikschwächen, wegen denen Prüfungen im Nachhinein geschönt werden, überhaupt mangelndes Können im MINT-Bereich gefährden eine erfolgreiche Berufsausbildung ebenso wie sie Studierfähigkeit behinderten. Daher die enormen Abbruchraten in Lehre und Studium.
Von einer ‚Bildungsrepublik‘ kann längst nicht mehr die Rede sein. Selbst alltagskulturelle und medizinische Alarmzeichen – Bewegungsmangel, Adipositas, Mediensucht – sind Folgen mangelnder Erziehungsarbeit. Den Heranwachsenden fehlt Orientierung. Von fehlender Chancengleichheit kann bei gleichem Recht aller auf Bildung und bei Durchlässigkeit der Bildungswege nicht die Rede sein. Vielmehr ist kraft Vorbildwirkung der Eltern, Lehrer und Erzieher echtes Engagement gefragt.
Dass die Schule zu einem politischen Lehr- und Experimentierfeld umgebaut wurde und angepasste Bekenntnisse und Phrasen mittlerweile wieder mehr zählen als Wissen und kritische Urteilskraft, schlägt sich zusätzlich im neuen Bildungsbericht 2022 nieder. Wir fordern mehr Redlichkeit in der Bildungspolitik, wir fordern echte Exzellenz statt Gleichmacherei.“