Der Leiter des Zentrums für Qualität in der Pflege, Dr. Ralf Suhr, hat eine bundesweite Allianz zur Gewaltprävention in der Pflege angeregt. Psychische und physische Gewalt sei in Pflegeheimen und in der ambulanten Pflege weit verbreitet. Dazu erklärt der sozialpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:

 

„Aufklärung, Sensibilisierung und Schulung der Pflegekräfte ist sicher nicht verkehrt, ändert aber am Kern der Problematik nichts. Gewalt entsteht ursächlich aus der Überlastung der Pflegekräfte. Zu wenig Personal muss sich um zu viele Pflegebedürftige kümmern.

 

Im Schnitt verlassen die Arbeitnehmer diesen Beruf nach 7,5 Jahren wegen Überlastung und unattraktiver Bezahlung. Die Politik muss die Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehört auch eine pflegewissenschaftlich fundierte Personalbemessung. Diese muss auch verbindlich sein, damit die Attraktivität des Berufes steigt.

 

Ich bin davon überzeugt, dass die Pflegekräfte ihren Beruf lieben, man muss sie aber durch konkrete Maßnahmen wertschätzen. Dazu gehört auch eine tarifliche Bezahlung, also je nach Berufserfahrung zwischen EUR 2.830 und EUR 3.540, zuzüglich der dazugehörigen Zuschläge für Arbeit in der Nacht oder an Wochenenden.

 

Die Koalitionspartner kündigen in ihrem Koalitionsvertrag lediglich nebulös an, dass sie Maßnahmen ergreifen wollen, um Anreize zu schaffen, Menschen für den Pflegeberuf zu gewinnen und zu halten. Zudem werde man darauf hinwirken, ausgebildete Pflegekräfte, die dem Beruf den Rücken gekehrt haben, wiederzugewinnen. Solche unkonkreten Aussagen vermeiden konkrete politische Vorhaben, an deren Realisierung sich die Landesregierung später messen lassen müsste. Politischer Wille zu wirklicher Veränderung ist im Koalitionsvertrag nicht erkennbar.“

 

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