Pressemitteilung AfD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern vom 16.08.2017


+++ Inklusion: Schlechter Betreuungsschlüssel in Regelschulen ist Warnsignal +++
 

Laut der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion weichen die Betreuungsschlüssel für Kinder mit sonderpädagogischer Förderung innerhalb von MV erheblich voneinander ab. Insgesamt gab es im Schuljahr 2015/2016 rund 5.500 sonderpädagogisch geförderte Schüler und 369 Integrationshelfer. Macht 14,8 Schüler pro Integrationshelfer. Dazu erklärt der AfD-Landtagsabgeordnete Sandro Hersel:

„Die Zahlen liefern einen Vorgeschmack auf das drohende Inklusionschaos. Insbesondere die massiven Unterschiede zwischen den Landkreisen sollten der Landesregierung zu denken geben. Während in Vorpommern-Rügen 7,69 sonderpädagogisch geförderte Kinder auf einen Integrationshelfer kommen, sind es in Schwerin fast 28. Wenn sich ein Integrationshelfer um 30 Schüler kümmern soll, ist das Scheitern der Inklusion an Regelschulen vorprogrammiert.

Es ist absolut inakzeptabel, wenn die Qualität der Bildung und der Förderung offensichtlich vor allem vom Wohnort der Eltern abhängt. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis für die Landesregierung. Dieses Problem wird sich bei der beabsichtigten Schließung fast aller Förderschulen im Land noch verschärfen. Obwohl die Inklusion in anderen Bundesländern bereits massive Probleme verursacht, geht die Landesregierung denselben ideologischen Irrweg.

Weder ist klar, ob sich nach dem geplanten Aus für die meisten Förderschulen genügend qualifizierte Lehrkräfte finden, noch ist absehbar, wie mit besonders gewalttätigen Schülern umgegangen werden soll. Am Ende werden Eltern, Schüler aber auch Lehrer und Betreuer leiden. Dem eigentlichen Ziel der Inklusion, behinderte Schüler in die Gesellschaft zu integrieren, wird so ein Bärendienst erwiesen.“

Redaktioneller Hinweis:

  1. Betreuungsschlüssel nach Landkreisen (sonderpädagogisch geförderte Kinder pro Integrationshelfer):

    Rostock Landkreis: 42,6 (unvollständige Zahlen)

Ludwigslust-Parchim: 32,5 (unvollständige Zahlen)

Schwerin: 27,9

Nordwestmecklenburg: 23,9

Vorpommern-Greifswald: 13,3

Hansestadt Rostock: 13,0

MSE: 11,8

Vorpommern-Rügen: 7,7

  1. Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung: http://afd-fraktion-mv.de/wp-content/uploads/2017/08/Anfrage-des-Abgeordneten-Hersel-und-Antwort-der-Landesregierung-2.pdf

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