Von Leif-Erik Holm, Landessprecher der AfD Mecklenburg-Vorpommern.
Heute feiern wir 25 Jahre Deutsche Wiedervereinigung. Noch heute erfüllt mich der Gedanke an diese Zeit mit großem Glück. Wir Deutschen in der DDR haben uns erst die Freiheit und dann für alle Deutschen die staatliche Einheit erkämpft.
Doch was haben wir daraus gemacht oder machen lassen? Wir waren nicht aufmerksam genug. Nach der Wiedervereinigung ruhte sich Helmut Kohl auf seinen Lorbeeren aus und vergaß sein Vorhaben von der geistig-moralischen Wende. Passiert ist dann das Gegenteil. Mit der Bildung der rot-grünen Bundesregierung 1998 kam der 68er-Marsch durch die Institutionen an sein Ziel.
Was kam von der CDU? Mit Angela Merkel war die konservative, dem Vaterland zugewandte Strömung der Partei erledigt. Der Linksrutsch setzte sich unaufhörlich fort, war doch der Opportunismus vieler Funktionäre deutlich größer als ihr patriotisches Herz. Es gab ja immer etwas zu verteilen.
Die Gründung der AfD im Jahr 2013 ist ganz klar ein Ergebnis der Merkelschen Sozialdemokratisierungspolitik. Erst das Fehlen einer liberal-konservativen und patriotischen Alternative hat auch mich dazu bewogen, den Kampf für mein Land aufzunehmen. Ja, es ist mein Land, Frau Merkel. Ohne Bedingungen.
Nach 25 Jahren haben wir Deutschen unser großes nationales Glück verspielt. Wir sind Rosstäuschern aufgesessen. In der Eurokrise helfen sie uns Bürgern und unseren Kindern milliardenschwere Risiken über, setzen das Recht außer Kraft. Sie zimmern eine populistische Schnellschuss-Energiewende hin, die unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bedroht. Sie führen die doppelte Staatsbürgerschaft ein, die die Ehre und Verpflichtung, deutscher Bürger zu sein, zu einem Witz werden lässt.
Gänzlich übergelaufen ist das Fass mit der Asylkrise. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung droht uns das, was Thilo Sarrazin schon 2010 prophezeit hatte: „Deutschland schafft sich ab“. 25 Jahre nach dem glücklichsten Moment zieht nun tatsächlich die Gefahr unserer Abmeldung aus der Geschichte auf, das Aufgehen der Deutschen in einem Vielvölkerstaat ohne Leitkultur und -religion.
10.000 Migranten kommen täglich durch unsere vermeintlich kontrollierte Grenze, ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil, aus Afghanistan machen sich jetzt monatlich 100.000 Menschen auf den Weg. „Deutschland wird sich verändern“, sagt Frau Merkel. Aber wer fragt uns, ob wir das wollen? Ich sage NEIN! Wir müssen schleunigst die Politik ändern, um irreversible Schäden zu verhindern.
Auf dem AfD-Landesparteitag in Mecklenburg-Vorpommern, auf dem wir unser Wahlprogramm zur Landtagswahl 2016 beschlossen haben, sprach ich am letzten Wochenende davon, dass Deutschland das Land der Deutschen bleiben solle. Der Radioreporter des NDR fühlte sich sofort befleißigt, mir eine Nazi-Nähe anzudichten. Das ist das heutige Meinungsklima in Deutschland. Wer sein Wort gegen die unkontrollierte Massenzuwanderung erhebt, ist prinzipiell ausländerfeindlich, rassistisch und vermutlich eine Reinkarnation des „GröFaZ“. Wie armselig.
Wir Ossis kennen diese Diffamierungsstrategie aus DDR-Zeiten nur zu gut. Aber wir lassen uns die Freiheit, die wir 1989 erkämpft haben, nicht mehr nehmen! Weder von Politikern, die ihren Amtseid vergessen haben, noch von Nazikeulen schwingenden Medienleuten.
Und wir lassen uns auch den Erhalt des Landes der Deutschen nicht ausreden. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist das Natürlichste der Welt und hat Nullkommanichts mit Rassismus zu tun. Ich respektiere alle rechtschaffenen Menschen dieser Welt. Ich interessiere mich für fremde Kulturen und dennoch möchte ich die meine erhalten. Was bitte spricht dagegen?
„Alles in Maßen“, hat mein Opa immer gesagt, und damit trifft er den Punkt. Gegen eine maßvolle Zuwanderung ist nichts einzuwenden, aber wir wollen keine Minderheit im eigenen Land werden. Aber das passiert, wenn wir nicht sofort umkehren. Bleibt es bei 10.000 Migranten pro Tag, sind es in einem Jahr schon 3,65 Millionen, das macht mit dem üblichen Familiennachzug über 10 Millionen „Neubürger“. Das sind klare Fakten, an denen kommt niemand vorbei. Dennoch werden die Sorgen der Bürger für lächerlich erklärt.
Es ist allerhöchste Zeit für vernünftige Lösungen. Geben wir den wenigen wirklich politisch Verfolgten weiterhin Asyl, gewähren wir darüber hinaus einem verkraftbaren Kontingent von Bürgerkriegsflüchtlingen auf Zeit(!) Unterschlupf, aber jede weitere Hilfe können wir nur vor Ort leisten.
Wenn diese Lösungen nicht kommen, wird sich die Lage verschärfen. Und die Stimmung kippt bereits. Vieles erinnert in diesen Tagen an den Herbst 1989, als die senilen DDR-Herrscher ob der anschwellenden Proteste nicht mehr weiterwussten. Kurze Zeit später fiel die Mauer.
An diesem 3. Oktober werden wir im Fernsehen wieder zigmal die erhebenden Bilder der Wiedervereinigung sehen. Und ich bin sicher nicht der Einzige, der dabei immer wieder bewegt ist. Deutschland, einig Vaterland! Genießen wir gemeinsam diesen Abend der Einheit, aber stellen wir uns hinterher auch die entscheidende Frage: Wollen wir unsere Nation wirklich aufgeben?