Zur heutigen Vorstellung eines Gutachtens zum Zustand der Fernradwege in Mecklenburg-Vorpommern auf der Landespressekonferenz erklärt der tourismuspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:
„Leider muss gleich zu Beginn die Aussagekraft des Gutachtens in Zweifel gezogen werden. Denn für das gesamte Fernradnetz in MV wurden beispielhaft 78 km Fernradwege auf der Insel Usedom untersucht und diese Werte für das gesamte Land hochgerechnet. Dabei ist zu bezweifeln, dass die Radwege im gerade ländlichen Raum mit denen auf der Urlaubsmodellregion Usedom vergleichbar sind. Hinzu kommt: Die Untersuchung und Hochrechnung beschränkt sich lediglich auf das vorhandene Fernradnetz, ob dieses überhaupt ausreichend, erschöpfend und durchgehend ist, war kein Bestandteil der Untersuchung.
Von diesen ernsten Unwägbarkeiten abgesehen, schätzt das vorgelegte Gutachten den Erhaltungsbedarf für das vorhandene Fernradwegenetz auf 348 Millionen Euro. Und was macht die Landesregierung? Diese kommt mit Almosen in Höhe von 4 Millionen Euro im Entwurf des Landeshaushaltes 20/21 für den Erhalt der Fernradwege um die Ecke. Bei viel gutem Willen ist dieses Investitionsangebot höchstens als ein Tropfen auf den heißen Stein zu bezeichnen.
Da der Tourismus für das gesamte Bundesland maßgebend ist, macht es sich Minister Pegel zu einfach, gebetsmühlenartig die Verantwortung und Zuständigkeit auf die Gemeinden und Kreise zu schieben. Gerade beim Thema Fernradwege, die eben oft das gesamte Land durchziehen oder eben genau dieses Ziel verfolgen sollten. Regionale Fahrradwege spielen im vorgelegten Gutachten nämlich auch keine Rolle und sind weder Bestandteil der Untersuchung, noch des Entwurfes im Landeshaushalt 20/21.
Erschwerend kommt noch hinzu: Der Großteil der vorhandenen Strecken sind reguläre Straßen, welche von Radfahrern lediglich mitbenutzt werden. Ausgewiesene Radwege sind hier also überhaupt nicht vorhanden, was den Neubau/Anbau von eigenen Radwegen mehr als nur eindrücklich impliziert.
Wir fordern eine realistische Einschätzung des gesamten Investitionsbedarfes sowie eine Fokussierung und Priorisierung besonders gefährlicher und maroder Abschnitte von Fernradwegen in MV. Hinweise aus der Bevölkerung gibt es hierzu genug. Ebenfalls muss der Ausbau eigener Radwege vorangetrieben werden und vor allem auf ein lückenloses Netz geachtet werden.“
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