Wie eine aktuelle Kleine Anfrage zeigt, liegt der MINT-Bereich bei der Wahl von Leistungskursfächern für die Abiturstufe der Gymnasien weit hinten. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Vorm Hintergrund der Fachkräftesituation wünschten wir uns mehr Interesse für den MINT-Bereich des Gymnasiums. Hier nämlich qualifizieren sich Abiturienten für natur- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge, die Voraussetzung für dringend benötigte Berufe.
Besonders viele Abiturienten entscheiden sich jedoch nach wie vor für den sprachlichen und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich, Mädchen vorzugsweise für Englisch und Deutsch, beide Geschlechter zudem für ‚Geschichte und Politische Bildung‘, auffallend viele Mädchen auch für ‚Kunst und Gestaltung‘. Klar ist, das System lädt zum vermeintlich einfacheren Weg ein und dieser Weg wird von den Schülern auch genutzt.
Die Mathematik, Basis für alle Naturwissenschaften, kommt bei den männlichen Abiturienten immerhin auf den dritten, bei Mädchen leider erst auf den sechsten Platz. Von den Naturwissenschaften wird, vermutlich wegen des begehrten Medizinstudiums, am ehesten noch Biologie gewählt; für die Physik als wichtigste Naturwissenschaft entscheiden sich Jungen erst an sechster, Mädchen nur an neunter Stelle, Chemie rangiert bei den Schülern noch dahinter. Die Attraktivität dieser Fächer muss also gestärkt werden, und das geht in erster Linie mit gut ausgebildeten Fachlehrern, die in diesen Fächern jedoch kaum noch zu finden sind, trotz des ausgereichten Zuschlags für Physik-Lehrer im ländlichen Raum.
Dass Mecklenburg-Vorpommern lt. Bildungsmonitor nur einen Anteil von 11,5 Prozent von Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge nachweist (Vergleichswert Deutschland: 17,2 Prozent), ist eine Folge mangelnder Profilierung unserer Schulen im MINT-Bereich.
Umso mehr gilt es weiterhin, an Herausforderungen zu wachsen, mithin das Interesse vorzugsweise an Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken und Schüler, gerade Mädchen, darin zum Erfolg zu führen. Genau in diesen Fachbereichen wird – Ideologiefrei! – nicht nur am ehesten klar, was, mit Goethes ‚Faust‘ bemerkt, die Welt im Innersten zusammenhält, sie sichern vor allem die Grundlagen für Studiengänge, die einen Beruf ermöglichen, der zum einen gewertschätzt wird, zum anderen ein attraktives Einkommen sichert.“
Redaktioneller Hinweis:
Anfrage der AfD-Fraktion und Antwort der Landesregierung: https://www.dokumentation.landtag-mv.de/parldok/dokument/61509/leistungskurswahl_an_gymnasien.pdf