In der diesjährigen Online-Abstimmung des Langenscheidt-Verlages über das Jugendwort des Jahres wurde unter anderem der Begriff „Stolzmonat“ zur Wahl gestellt. Dieser Begriff beschreibt eine patriotische Haltung und ist als Gegenbewegung zum „Pride Month“ der LGBTQ2S+-Szene und ihrer Lobbyisten ins Leben gerufen worden. Wie der Verlag nun bekanntgab, wird der Begriff „Stolzmonat“ von der Wahl ausgeschlossen, da der Begriff „beleidigende, rassistische, sexistische und homophobe“ Inhalte transportiere. Dazu erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion, Thomas de Jesus Fernandes:
„Die Abstimmung sieht demokratisch aus, aber die Langenscheidt-Funktionäre haben alles in der Hand. Diese Haltung zeigt, was von der Abstimmung über das Jugendwort des Jahres 2023 und dem Umgang des Verlages mit Wortvorschlägen zu halten ist. Die Erklärung des Verlages liest sich wie nach dem Baukastenprinzip zusammengeschustert und lässt jede Raffinesse, geschweige denn Souveränität, vermissen.
Demokratie nach Gutsherrenart zeugt von einem äußerst fragilen Selbstverständnis. Die Angst muss tief sitzen, wenn einem bloßen Wort eine derartige Signifikanz zugemessen wird, dass es gestrichen werden muss. Offensichtlich rechnet der Verlag damit, dass ‚Stolzmonat‘ unter die ersten 10 Plätze gewählt werden könnte, wenn nicht gar den ersten Platz gewinnt.
Wie heuchlerisch der Umgang mit Jugend und Jugendwörtern ist, wird insbesondere darin offensichtlich, wenn das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt, der Sprachgebrauch von Jugendlichen aber geregelt werden soll. Der Umgang mit Jugendlichen, ihrem Sprachgebrauch und ihrer politisch-gesellschaftlichen Teilhabe durch Abstimmungen hat immer mehr den Charakter einer gelenkten Demokratie.“