Aktuelle Anhörungen bei den Schulentwicklungsplänen auf Kreisebene zeigen, dass der Inklusionsfahrplan der Landesregierung, der Schließungen der Förderschulen vorschreibt, Ängste bei Praktikern und Betroffenen auslöst. Die AfD macht die Inklusionsstrategie des Landes deshalb zum Thema der nächsten Landtagssitzung.
Im Sommer 2027 werden im Landkreis Vorpommern-Greifswald fünf Förderschulen aufgelöst. Auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte offenbarten die Anhörungen zum Schulentwicklungsplan erhebliche Bedenken zum Zeitplan der Inklusionsstrategie des Landes. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Wenn Schüler, Eltern aber auch Bürgermeister jetzt mit Sorgen und Ängsten auf die drohende Schließung der bewährten Förderschulen reagieren, an denen Inklusion vorbildlich gelebt wurde, ist die Bildungspolitik in der Pflicht, ihre fragwürdige Kampagne zu hinterfragen und am besten zu beenden.
Praktiker hatten stets darauf verwiesen, dass es ein schwerwiegender Fehler ist, auf die Förderschulen verzichten zu wollen, ein Fehler, der zu Lasten genau jener Kinder geht, denen die Inklusion angeblich nutzen sollte. Anhörungen im Rahmen der Schulentwicklungsplanung der Landkreise bestätigen nun, dass die personellen und räumlichen Kapazitäten für die Beschulung von Förderschülern in den Regelschulen kaum gegeben sind.
Zudem werden Förderschüler an den Regelschulen gegen ihren Willen einem Reizfeld ausgesetzt, das ihnen nicht gut tut. Abgesehen davon, dass viele Regionalschulen derzeit selbst genug Probleme mit Lehrermangel und der zusätzlichen Beschulung ausländischer Kinder haben, drohen den Förderschülern dort Zurückweisungen und Mobbing. Zudem kommt in den Regelschulen der individuelle Unterricht für die Förderschüler zu kurz, denn die ohnehin stark beanspruchten Lehrer müssen sich natürlich auch Schülern ohne Förderbedarf zuwenden, die nicht auf der Strecke bleiben dürfen. Unter diesen Bedingungen können Schüler mit großen Handicaps dort nicht aufgefangen werden, deshalb sollten sie auf Wunsch in der ihnen vertrauten Geborgenheit der Förderschulen verbleiben, dazu müssen diese aber auch erhalten werden.
Die AfD-Fraktion bringt in die kommende Landtagssitzung einen Antrag ein, der die Debatte bei der Aufstellung der Schulentwicklungspläne der Landkreise aufgreift, und eine realistische Überarbeitung der fatalen und nurmehr schlecht improvisierten Inklusion fordert, mindestens im Sinne einer Schadensbegrenzung im Sinne der betroffenen Schüler und Eltern. Eine falsche politische Idee darf nicht umgesetzt werden, wenn davon spürbar negativ jene betroffen sind, denen zugunsten fragwürdiger Gerechtigkeits- und Gleichheitsvorstellungen angeblich geholfen werden sollte. Jetzt nur um eines höchst fragwürdigen Prinzips willen aus politischem Kalkül heraus eine von Anfang an verfehlte Kampagne zu forcieren schadet den Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf!“