Nach einer von der Lehrergewerkschaft VBE in Auftrag gegebenen Berechnung ist der Lehrermangel noch höher, als ihn die Kultusministerkonferenz (KMK) prognostiziert. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Der Bildungsforscher Klaus Klemm hat im Auftrag der Lehrergewerkschaft VBE vorrechnet, dass bis 2035 nicht nur – wie von der KMK prognostiziert – 24.000, sondern mindestens 127.000 Lehrkräfte fehlen, an sich sogar 158.000, wenn man die aufwendigen Erfordernisse von Ganztagsschule und Inklusion einrechnet.
Das beunruhigt, denn auch für Mecklenburg -Vorpommern muss man konstatieren, dass die Anzahl der 2022 eingestellten Lehrer trotz anderslautender Ankündigungen nicht signifikant gestiegen ist. Im Gegenteil – der Anteil der grundständig ausgebildeten Lehrer ist 2022 sogar zurückgegangen, während die Seiteneinsteigerquote 2022 mit 32% so hoch wie nie war. Das waren 225 Seiteneinsteiger die jedoch erst noch qualifiziert werden müssen. Fernab der Zahlenakrobatik des Bildungsministeriums besteht also durchaus Grund zur Sorge, denn trotz einer millionenschweren Lehrerwerbekampagne schafft es das Land schon jetzt nicht, den Präsenzunterricht aufrechtzuerhalten und muss bei einem hohen Krankenstand den noch nicht ausgereiften Digitalunterricht anordnen.
Wir fordern, die Schulen und vor allem die Lehrer von den politisch motivierten Belastungen wie der verfehlten Inklusionsstrategie zu befreien. Neben einer notwendigen Änderung des Lehrerbildungsgesetzes liegt der Schlüssel für gut ausgebildete Fachpädagogen außerdem in der Gründung einer pädagogischen Hochschule, wie sie die AfD-Fraktion schon in den Haushaltsberatungen forderte. Die VBE-Berechnung hat uns in dieser Auffassung nochmals bestärkt.“