Laut Nordkurier (24.04.22) hat die Landesregierung die Sprachoption „Russisch“ auf einem zentralen Informationsportal Mecklenburg-Vorpommerns entfernt. Aktuell sind nur noch die englische und die polnische Sprache wählbar. Ausschließlich russisch sprechende Menschen können sich – anders als in den vergangenen Jahren – nicht mehr über Schulen und Kitas oder über Schulabschlüsse und Sprachkurse an Volkshochschulen des Landes informieren. Hierzu erklärt der europapolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Jan-Phillip Tadsen:
„Der russische Angriffskrieg erfordert weiterhin Solidarität und Sensibilität gegenüber den zu uns gekommenen Opfern und Flüchtlingen aus der Ukraine. Dies darf aber nicht dazu führen, dass die Regierung ohne Not mindestens 4.000 russischstämmige und -sprachige Menschen an den Rand der Gesellschaft setzt. Diese Abschaltung der russischen Sprachoption ist nicht nur fragwürdig – sie ist aktionistisch und diskriminierend.
Welches vordergründige Ziel verfolgt die Landesregierung mit der Abschaltung der Sprachoption ‚Russisch‘? Die Landesregierung will damit hoffentlich nicht – im Einklang mit dem ukrainischen Botschafter Melnyk – alle russischen Menschen als ‚Feinde‘ betrachten. Es sollte selbstverständlich sein, dass Zivilisten keine Kriegsteilnehmer sind und Russophobie keine Lösung ist.
Wir müssen gerade jetzt einen friedensorientierten Dialog mit russischen Menschen fördern und rassistisch anmutenden Vorfällen entgegentreten. Nicht Putin informiert sich auf dem Informationsportal, sondern nicht selten Spätaussiedler, die Mecklenburg-Vorpommern zurecht als ihre neue Heimat betrachten. Insbesondere aus diesem Grund sollte das Portal schnellstmöglich reaktiviert werden.“