Erwartungsgemäß versuchen die ersten Ukraine-Flüchtlinge ihre Kinder an Schulen des Landes anzumelden. Bisher mit vielen Schwierigkeiten. Dazu erklärt der schulpolitische Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, Enrico Schult:
„Wenn geholfen werden muss, dann richtig. Das Bildungsministerium hat jetzt kurzfristig mehr Kapazitäten für das Fach Deutsch als Fremdsprache anzubieten und den Unterricht für ukrainische Kinder grundsätzlich zu regeln.
Deutsch- und Russischlehrer sind für den Fremdsprachenunterricht besonders geeignet, darüber hinaus vorstellbar ist gleichfalls, dass geflüchtete deutschsprachige Ukrainerinnen, unter ihnen sehr vermutlich sogar Lehrerinnen, sich auch der Sprachausbildung der Kinder widmen. Diese könnten die Schüler sogar nach dem ukrainischen Lehrplan weiter unterrichten. Gefragt ist jetzt überhaupt unkomplizierte, engagierte pädagogische Tätigkeit. Also: Nicht die Grenzen sehen, sondern die Möglichkeiten!
Dennoch dürfen auch die Corona geplagten deutschen Schüler nicht unter einer Überforderung der Schulen und Lehrer leiden, denn auch bei ihnen sind die pandemiebedingten Defizite enorm. Insofern darf eine Beschulung der ukrainischen Kinder im digitalen Format oder in eigens eingerichteten Klassen kein Tabu sein. Wenn Schulen gerade derzeit über Belastungen durch Ausfälle bei Lehrkräften klagen und sich den Neuzugängen nicht gewachsen sehen, deutet dies auf ein systemisches Problem permanenter Überlastung mit unterrichtsfremden Aufgaben hin.
Der Zuwachs an neuen Schülern aus der Ukraine erfordert einen enormen Aufwand, wertet aber gleichzeitig das vernachlässigte und seit langem degradierte Kernfach Deutsch auf. Dies sollte als Chance begriffen werden.“